kund(s)man,
der
;
-es/-männer
, auch
kund(s)leute
.
1.
›Auskundschafter, Späher‹;
vgl.  2,
1
 2.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, .

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1556
):
Zu eim kundtman bist mir zu-geben | [...] | Das ich find den risen Grimold.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Nun Kundman, so kom nun herfür! | Da mustu etwas sagen mir.
Qu. Schweiz. Gesch. (
halem.
,
um 1470
):
Es wurdend [...] zweihundert gesellen von unseren panern geschickt mit einem kundtman gan Hirtzenstein.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
do wurdent die von Bern [...] ze rat, das man ouch gen Joͤnge ziechen und das erobern wolt, und schickt man ouch etlich kuntlút.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
ist dasselbig gelt bei nacht ussgraben worden und hinweg kommen [...]. Ich hab wol gehört, das es kundtsleut sollen gethon haben.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 122, 6
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 368
.
2.
›Schiedsrichter, Sachverständiger, Zeuge‹;
vgl. (
die/das
2,
1
 2.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
einen k. bitten / füren / leiten / verhören
;
etw. durch kundleute untermarken
;
erbarer / geschworener k.

Belegblock:

Struck, Joh. Pfannstiel
196, 37
(
mosfrk.
,
1553
):
hab ich [...] 6 kondtsmenner gefurt, kost 12 alb.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
woltends zuͦvor haben Michel Glasern, minzmeistern [...] als des Franzesischen gelts ussteilern und kuntman deren, so das genommen hatten.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 159, 28
(
schwäb.
,
1440
/
1
):
alz man hielt zu Töttingen mit 22 knechten uff unser find, alz daz ain kuntman gemacht het.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1455
):
darum er [...] ain undergang uff den selben anstoͤssen gehebt und baider teil kuntluͤte da aigenlich gehoͤrt und die anstoͤss gesehen.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
341, 37
(Regestbeleg);
3.
›Bekannter, Freund‹; auch ›Geschäftsfreund‹;
vgl. (
der
12,
1
 2.
Syntagmen:
die kundleute rufen / versorgen
;
den kundleuten behilflich sein
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1574
):
Sunst bin ich minen frunden, nachparn, kuntzluden und jedermenlich guderteiren behilflich.
Ebd. (
1589
):
roift man dan den andern und dritten tag ander frunde, kuntzlude und nachparn darzu.