kräftiglich,
Adj.
1.
›stark, schlagkräftig, wirksam‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Alle gote sint vurwar, | Sunder crefticlichez leben, | Wan sie niht heiles mugen geben.
Gille u. a., M. Beheim
13, 119
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
dis heilig sacrament ist auch mit nicht | van des pristers verdienen auf geseczt, | nur durch des schephers chreftigcleiche worter.
Ebd.
104, 326
:
in kam zu hilff in kurczer stunt | mit krefftiglicher were | Drakal waz er genennet.
Henschel u. a., Heidin
394
(
nobd.
,
um 1300
):
Wie ob daz heidenische her | Mit kreftiklicher wer | Vf vns kvmt geriten her.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
402, 13
;
Mönch v. Heilsbronn. Fronl. 6 vb,
10
.
2.
als verstärkendes Adv.: ›ordentlich‹, z. B. ›mit großem Kraftaufwand, mit Inbrunst‹;
vgl.  123.
Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
, , (Adj.) 10, (Adj.) 14.
Syntagmen:
(Auswahl)
k. bestehen / beten / dursten / ersterben / fliessen / leuchten / üben / wirken / zappeln
;
jn. / etw. k. angreifen / anschreien / aufhalten / (aus)treiben / beissen / bewegen / beweren / durchdringen / erbitten / erwecken / heilen / minnen / rüren / schlagen / trösten / überwinden / verwunden / weren / zerrütten, jm. / e. S. k. anhangen / beistehen / wiederstehen
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Ratum. Väst stätt fästlich vnuerruckt buͤndig genem vnzerbrochen gentzlich krefftiglich.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
In dirre geburt würket got krefticlîche oder würket kraft.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
182, 26
(
Frankf./M.
1550
):
trinckt mit Wein ein pfunt Victrill | Das treibt die wuͤrm auß krefftiglich.
Karnein, Salm. u. Morolf
526, 4
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
er gap im kreffteclich einen schlag, | das er muͦst vallen über sinen danck.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Du blut geschwitzet hast, | Das dir gar krefftiglichen, | Drang durch dein gewand.
Pyritz, Minneburg
809
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Du bist ein dink daz uberwindet | Alle dink gar krefticlich.
Keil, Peter v. Ulm
168
(
nobd.
,
1453
/
4
):
das thu alles in ein glaß [...] vnd rür das alle tag durch einander kreftigleich.
Langen, Myst. Leben
158, 2
(
nobd.
,
1463
):
Also sol man den krancken / crefftigklich anschreyen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Es fliezent dú minnewort so leblich [...], daz sú menig herze als krefteklich verwunten in ir bluͤjenden tagen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
antweder man muͦs nu krefteklichen Gotte anhangen oder vallen [...] nider.
Anderson u. a., Flugschrr.
4, 13, 23
([
Straßb.
]
1524
):
Dartzuͦ woͤll er eüwer gemuͤt vnd hertz durch seynen geyst krefftigklich bewegen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Dú dritt minne ist daz wir Got krefteklich sont minnen.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
139
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Wie das Got die werche sin | Wolt sunderlichen legen an in, | Das er krefftiklich mocht widerstön.
Schmidt, Rud. v. Biberach
174, 13
(
whalem.
,
1345
/
60
):
daz enhein liplich pin den menschen erschreckt, want si tǔrst alwegent nach ewigen sachen krefteklich.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
339, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz ouch si in in creftiklicher wirke, alse die erste sach crefticlicher inflüzet denne die andern sache.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Wann einem mannß gemüt zuͦ gehoͤret das er unordenlicher lieby müge krefftigklichen widerston.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
24, 18
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
du [jesus] bluet geswitzet hast, | das es gar chreftikleichen | flos durch dein gewant.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
diu spinn [...] peizt die slangen sô krefticleich, daz sie ir das hirn begreift unz in den tôt.
er hailt krefticleich ains töbigen hundes piz oder ander wunden.
Bauer, Imitatio Haller
44, 7
(
tir.
,
1466
):
Jesus [...] gestet dem menschen pey kchrefftikchleichen pis an das ent.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Reissenberger, Väterb. ;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
180, 4150
;
Strauch, Par. anime int.
77, 8
;
Sermon Thauleri
15rb, 30
;
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 55, 25
;
Bihlmeyer, a. a. O. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
18, 2
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Wiessner, Wittenw. Ring
910
;
Sappler, H. Kaufringer
10, 27
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ; ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
120, 25
.
Vgl. ferner s. v.  2,  5, , .
3.
›rechtswirksam‹;
zu  3.
Syntagmen:
etw. k. annemen / empfangen / verkaufen
.

Belegblock:

Köbler, Ref. Franckenfort
67, 4
(
Mainz
1509
):
Dwil [...] sie aber doch des alters nit seint / dz sie jren handelunge͂ nutzbarlichen vnd crefftiglichen moͤgen für sein.