jäger,
der
;
-s/-Ø
.
1.
›Person, die die Jagd als Beruf oder zum Vergnügen ausübt‹; ütr. auch: ›Verfolger‹;
zu
jagen
 1.
Phraseme:
wilder jäger
.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):
falkner
,
fischer
,
fogler
,
hetzer
 1,
hundeleger
,
weidman
.
Wortbildungen
jägerablager
›Verpflichtung, herrschaftliche Jäger zu beherbergen‹ (dazu bdv.:
jägerlege
; a. 1572),
jägerätze
(a. 1636),
jägeratzung
(a. 1631),
jägerbrot
(a. 1566),
jägerdienst
(a. 1545),
jägerjause
(a. 1600),
jägerklepper
(a. 1572),
jägerkoch
(a. 1535),
jägerlehen
(a. 1478),
jägeroffiziant
(a. 1643),
jägerordnung
(a. 1541),
jägerperson
(a. 1564),
jägerschütze
(a. 1572),
jägerzug
(a. 1482).

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
11764
(
rib.
,
1444
):
Ist eyn ieger worden ind hait | Syne stricke in yren wech gelait.
Kollnig, Weist. Schriesh. 
110, 19
(
rhfrk.
,
1642
):
Wann man aber bereits gejagt hat […] und die jäger den zeug wider hienweg wollen haben.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl. 
275
(
pfälz.
,
1436
):
der jeger vffspüret den hirtze durch riechen des leythunds.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
3, 7
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
hot groze lute beyde yeger unde vogeler unde groze trenker.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
198, 1092
(
osächs.
,
1607
):
haben wir […] Ein schwein Jagt angestalldt durch die Jager vnnd Weyde Leut.
Skála, Egerer Urgichtenb.
84, 19
(
nwböhm.
,
1571
):
Zu Bamberg hab Er dem Ieger 1 leidt hundt Empfurdt.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
92, 41
(
nobd.
,
1376
/
97
):
Man verbuͤtet auch allen heczer oder jeger in dem winwahs syͤ riten oder gen.
Chron. Nürnb. 2, 
81, 36
(
nobd.
,
1444
):
Cuntz Wild ist herr Hansen von Wallenfels geger und vogler.
Dinklage, Frk. Bauernweist. 
43, 33
(
nobd.
,
1451
):
mit jegern und mit hunden, federspil und mit spilleuten.
Harsdoerffer. Trichter 3, 
279, 27
(
Nürnb.
1653
):
Der Jaͤger ist im Sommer gruͤn in dem Winter grau bekleidet.
Vetter, Pred. Taulers
52, 20
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Nu tůnt ettewenne die jeger, also der hirtz zů dúrre und zů muͤde ist.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel 
211, 17
(
Straßb.
1466
):
Ich do was zům ersten ein verspotter vnd ein iager vnd ein lesterer.
Päpke, Marienl. Wernher 
6190
(
halem.
,
v. 1382
):
Und was der jeger uf den tag | Von ainem slangen da verwunt.
Morrall, Mandev. Reiseb. 
157, 12
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
es essend […] trysig tusend menschen on gest, än jaͤger, an felckner.
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
1758
(
schwäb.
,
1453
):
Villicht schikt er ain jäger uß, | Der brecht im haim ain fremd wilbrett.
Sappler, H. Kaufringer
5, 591
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der wirt was geritten jagen | mit seinen jägern in den walt.
Barack, Zim. Chron. 
4, 124, 3
 (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das […] ein jeger nachts mit hunden nahe beim closter gehört wurt.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
191, 128
 (
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
der tyefel tüet yn dyser anweig als ein jëger, der affen wil vachen.
Wopfner, Bauernkr. Tirol 
121, 35
(
tir.
,
1525
):
hat iăger und iăghŭnd gehalten von wegn der schedlichen thier.
Große, Schwabensp. 
199, 15
;
Mosler, UB Abtei Altenb. 
2, 327, 5
;
Wyss, Limb. Chron.
74, 3
;
Herborn u. a., Rechn. Jülich
78, 19
;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl.
3, 265, 1
;
Küther, UB Frauensee 
415, 17
;
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
136, 11
;
Gille u. a., M. Beheim 
300, 30
;
Lemmer, Brant. Narrensch. 
74, 31
;
Thiele, Minner. II, 
13, 12
;
Leisi, Thurg. UB 7, 
503, 9
;
Schmidt, Rud. v. Biberach 
111, 26
;
Wiessner, Wittenw. Ring
6665
;
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 268, 5
;
Leidinger, A. v. Regensb.
644, 22
;
Hör, Urk. St. Veit 
113, 39
;
Weissthanner, Urk. Schäftlarn 
216, 1
;
Kummer, Erlauer Sp. 
3, 281
;
Maaler
233v
;
Mylius
H 4v
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
255
;
Rwb
6, 379/87
;
391
/3.
‒
Vgl. ferner s. v.
angreifen
 10,
anstehen
 17,
ausspüren
.
2.
›Jagdrevier‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
2
ban
 5.

Belegblock:

Pfälz. Wb.
3, 1325
(a. 
1600
).