jagen,
V.;
obd. vereinzelt unr. abl.
1.
›jn. (Menschen) / etw. (Tiere) feindselig mit dem Zweck hetzen, jagen, verfolgen, sie zu fangen und / oder zu töten, jn./etw. zu erreichen suchen‹; (vereinzelt) ›jn./etw. einholen‹; als gesellige Veranstaltung ›die Jagd ausüben‹; subst. ›Jagd‹; metonymisch, dann auch ›Jagdgebiet‹.
Phraseme:
den Cunzen jagen
ein Spiel;
den wiederspur jagen
›das Gegenteil erreichen‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): (V., unr. abl.) 6,  1, , , ,
1
(V.) 2,  14,  2,  1,  1,  2,  1, ,  2, (V.) 6, ,  2, (V.) 3,  7,  1, (V.) 2, , , , , ; vgl.  1,  7, ; zum Subst. .
Syntagmen:
bären / füchse / kraniche / rotwild / schweine / tiere / vieh / wild / wildpret / wölfe j., grosses / kleines wild j., einen reitenden / gehenden, den buler / feind / gelter / man, die ruhe, das kind / lob j.; auf der wiese, in dem schne / der stat, zu lande j., zu pferd, mit hunden, nach wild j.; auf js. kostung j., jn. mit der keule j.; das j. inhibieren / verbieten; des jagens pflegen, sich des jagens enthalten; sich vom j. ernären; freude / lust zu j. haben; j. gros und klein haben
(›Groß- bzw. Niederwild jagen‹);
freflich j
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1403
):
1 fird. an der fere, do der meister jagete uf der Ganswese.
Quint, Eckharts Trakt.  (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz dû vor jagetest, daz jaget nû dich.
Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
iaget man einen ridenen oder einen genden, so sal der wagen stille halten.
Swer […] wilt wůndet oder iaget oder todet, der sol dem heren sestich scillinge geben.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Sus gaff da mallich sinen sain | ind geingen heym zu lande iain.
Brinkmann, Bad. Weist.  (
rhfrk.
,
1549
):
hat mein gnedigster her hagen, jagen groß und klain sampt der waldeinung.
Kollnig, Weist. Schriesh. 
229, 28
(
rhfrk.
,
1642
):
erkennen sich beede gemeinden schuldig, die hund zu ziehen und zu jagen.
Loersch, Weist. Boppard 57, 39 A. (
mosfrk.
,
1647
):
Auch seindt die leibeigene schuldig zu iagen.
Froning, Alsf. Passionssp. 
2177
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich wel sie myt mym boegen schyssen | […] | und wel en myt myner kulen jagen.
Jahr, H. v. Mügeln
1640
 (
omd.
, Hs.
1463
):
welch her den hunden nimt ir brot, | die jagen nicht durch hungers not.
Ermisch, Freib. Stadtr.  (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
wirdet ein man geiaget in eines anderen mannes hus mit howen unde mit slegen.
Luther, WA (
um 1535
):
Wer den andern iagt, wird auch mude
[Sprichwort im Sinne von: ›Streit ist für beide Teile ermüdend‹].
Dinklage, Frk. Bauernweist. 
115, 41
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ob die vogtherren veindtschaft hetten und gejagt wurden.
Gille u. a., M. Beheim 
107, 28
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
got hiess mich, daz ich dir zusagt | mein jagen, paissen, pirssen.
Ebd.
300, 26
:
ich kan heczen und jahen | dy wilden tirlein vahen.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck 
111, 22
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
so du von den feinden geiagt wurst oder du die feind jagst.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
das alle wiltnuss aim yegklichen frey zulassen zu jagen und zu schiessen.
Roder, Stadtr. Villingen  (
önalem.
,
1516
):
so ist dan von wegen des hagens, jagens, hessen, hetzen, baissen und der glich hendel […] zůgelassen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Herodes der daz kint jagete und ws toͤten wolte.
Roloff, Brant. Tsp. 
1458
(
Straßb.
1554
):
Sunder gieng nur wolust nachgohn | Und hett all lust und freüd zů jagen.
Ebd.
1475
:
Lieber du hast gar gůt zů sagen | Mit lerem buch ist nit gůt jagen.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
75, 63
(
Basel
1494
):
Wer jagen / stechen / schyessen will | Der hat kleyn nutz / vnd kosten vil.
Welti, Stadtr. Bern  (
halem.
,
1491
):
soͤllent si […] alle die, so vngelt schuldig weren […] helffen jagen vnd fuͥr vnsern schultheizen bringen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
das si hoch und nider gwild jagen und fahen, och im Bodensee […] vischen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1525
):
alles das gewild […] jagen, schiessen und umbringen.
Bächtold, N. Manuel. Papst
75, 1171
(
Zürich
1525
):
so glat und lieplich sagen, | Grad als wettind sie beid den Cůntzen jagen.
Merz, Urk. Lenzb.
92, 28
 (
halem.
,
1553
):
wer aber […] tryben, jagen oder wysen wurde, soll gestraft werden.
Schlosser, H. v. Sachsenh. 
1946
(
schwäb.
,
1453
):
Mich dunckt, du jaͮgst die wider spor.
Ebd.
4693
:
Hochwild das jagt man über land.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 354, 40
(
schwäb.
,
1629
):
so sollen alle überige dienst mit dem jagen […] abgehen.
Memminger Chron. Beschr., (
Ulm
1660
):
im Ringen / Fechten / Jagen / Schwimmen vnd Pfeil schiessen / gute Kuͤnste kamen spat bey jhnen auff.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
der waltesel læzt seinen mist von nâtürleicher art wenne in die jaghund jagent.
Roth, E. v. Wildenberg  (
moobd.
,
v. 1493
):
heten vil fruntlichs wesen mit rennen, stechen, tantzen, jagen und mancherlei kurtzweil.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1638
):
Das jagen im ganzen ambt […] gehört dem gotshaus zue.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1638
):
wo deß gotshauß fischwässer und jagen ime nachent gelegen, soll er gleichsfals achtung auf darauf geben.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
332, 9
(
tir.
,
1396
):
ausgenomen der edlen und schiltleit, die mugen jagen und vischen zu ihrer notturft.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
7306
;
Schoop, Qu. Düren
105, 21
;
Brinkmann, a. a. O. ;
Valli, Baldemann 
297
;
Loersch, a. a. O. ;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann 
32, 44
;
Eggers, Psalter 
37, 1
;
Strauch, Par. anime int.
125, 9
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. ;
Dinklage, a. a. O.
43, 44
;
Harsdoerffer. Trichter 3, 
278, 2
;
Roloff, a. a. O.
1563
;
Lemmer, a. a. O.
18, 7
;
74, 1
;
Thiele, Minner. II, 
7, 32
;
13, 3
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Merz, Urk. Wildegg
73, 2
;
Heidegger. Mythoscopia 
67, 14
;
Welti, a. a. O. ;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Wiessner, Wittenw. Ring
5733
;
Sappler, H. Kaufringer
5, 581
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
19, 11
; 
83, 5
;
Leidinger, A. v. Regensb. ;
Winter, Nöst. Weist. ; ;
Munz, Füetrer. Persibein
7, 6
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
161, 3
;
Mell u. a., Steir. Taid. ; ;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1420
;
Wopfner, Bauernkr. Tirol 
119, 23
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
95b, 17
;
Voc. Teut.-Lat.
p iiijr
;
Vorarlb. Wb.
1, 1477
;
Dalby, Lex. MHG Hunt.
1965, 107
;
Schmidt, Falknerei.
1909, 75
;
Schmitt, Urkundenspr.
1936, 165
;
Valli, Königsb. Apostelgesch.
1947, 54
.
Vgl. ferner s. v.  4,  1,  8,  2,  1,  7, ,  4,
2
 5,
1
 1.
2.
›jn. vor Gericht verklagen, gerichtlich verfolgen; wegen etw. klagen, etw. einklagen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  1.
Syntagmen:
einen ächter / friedebrecher j., eine sache j., schulden j.
;
auf eine bezalung j.
,
sich aus dem weichbild in das landgericht j.
,
mit geistlichem oder weltlichem gericht j.
,
mit geltschuld / klage / pfanden / urteil j.
,
nach beweis j., um diebstal j.
;
der jagende teil
›Kläger‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
iaget man einen echtere oder eynen vredebrekere, dem sol alliz daz nach iaghen.
Ermisch, Freib. Stadtr.  (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
wil iz ienre der widersache iagen mit urteile, so muz he denne benennen.
daz sich lute werren unde swert rucken in dem wicbilde und iagen sich denne uz dem wicbilde biz in daz lantgerichte.
Rennefahrt, Stadtr. Bern  (
halem.
,
1375
):
daz si […] umbe iecliches stuke uftriben und jagen mag mit geistlichen oder weltlichen gerichten.
Welti, Stadtr. Bern  (
halem.
,
um 1437
):
soͤllend vnd mogend eiander in vnnser statt allein zů den vier fronuasten gerichten fuͥrnaͤmen, jagen vnd beklagen.
Behrend, Magd. Fragen ;
Leman, Kulm. Recht ;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
Welti, a. a. O. ; ;
Vgl. ferner s. v.  26,  2.
3.
›jn./etw. antreiben, forttreiben, vertreiben, verjagen (mit Ortsangabe woher oder wohin); jn. aus dem Felde jagen (im militärischen Sinne)‹; ütr. ›jn. zu etw. bewegen, veranlassen‹.
Phraseme:
(z. B.
die welt
)
in ein bokshorn jagen
›einschüchtern, in die Enge treiben‹;
jn. in die flucht jagen
;
jn. in harnasch jagen
›jn. zornig machen‹;
jn. durch die knüttel / spies jagen
›jn. Spießruten laufen lassen‹.
Syntagmen:
jn. hin- und her j.
,
jn. aus dem haus / garten, der stat j.
,
gegen dem streit j.
,
jn. in einen winkel, die stat, sein garn, die schiffe j.
,
jn. unter das kreuz j.
,
jn. von land, von seinen gütern j.
,
jn. zu eitelkeit j.
,
jn. zur hellen glut j.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
hey jaget sy in eynen wynkel inde drocket syne craft in sy.
Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
waz ich ie sprach daz ist ein wint, | ab ich ditz nicht zu ende jage.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
7755
(
rib.
,
1444
):
Mit diesme blaesbalge ich ouch wale kan | Den wynt mit iagen weder an.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1571
):
schlůg das weib auß dem hauß und jagte sie irem vatter […] heim.
Feudel, Evangelistar 
2, 14
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
eyn ror gejagit von dem wynde.
Luther, WA (
1530
):
ist alle welt […] erschreckt und uberpoltert, bis sie endlich jnn ein bockshorn ist geiagt.
Anderson u. a., Flugschrr. 11, 
2, 19
([
Leipzig
1521
]):
Dãn so dich das orste blat also in harnasch geiaget vnd der bock so bald gestossen hat.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
225, 23
(
Nürnb.
1548
):
warumb Gott […] seine Christen vnter das Creutz jage.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Waz ist daz, daz den menschen jaget arg wisen zu sůchen.
Barack, Teufels Netz  (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wær ich da nit ain tor, | Jug ich die nit in min garn.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 52, 5
 (
halem.
,
1508
/
16
):
die Berner […] jaktend die vigend bis an die grendel.
Bächtold, H. Salat  (o. O.
1537
):
Wirs ist es gangen nie keinen lüten, | Man wurd uns durch die knüttel jagen.
Munz, Füetrer. Persibein
237, 7
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
so das der tod das leben von im iagte.
Weber, Füetrer. Poyt.
22, 7
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
an schulld tet man von lanndt in iagen.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
Chunig herr, sei dıͤr gechlait, | man hat uns von dem grab gejait.
Reissenberger, Väterb. ;
Gropper. Gegenw. ;
Froning, Alsf. Passionssp. 
6295
;
Hübner, Buch Daniel ;
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Gerhardt, Meister v. Prag 
10, 22
;
Roloff, Brant. Tsp. 
2276
;
Dierauer, Chron. Zürich ;
Merz, Urk. Lenzb.
83, 29
;
Lauater. Gespaͤnste
14v, 23
;
Sappler, H. Kaufringer
16, 686
;
Primisser, Suchenwirt ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
300, 7
;
Qu. Brassó
5, 431, 41
;
Vgl. ferner s. v.  3,  2,
1
 2.
4.
›es eilig haben, sich beeilen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1, , .

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Die van Coelne mogen wail sagen, | id sy gevluwen sonder jagen!
Karnein, Salm. u. Morolf
46, 2
 (
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
Also die kiele wurdent geladen, | sie jagtent balde von den staden.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
werdent sú […] gewinnent ein jagendes ilen hin zů dem iemer werenden gůte.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
848
(
schwäb.
,
1455
):
Nü solt ich jagen fürbas, | Mari, mit mim gedicht | Zuo dines lobes pflicht.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
327, 2
 (
moobd.
,
1473
/
8
):
Wer gen der flucht gedencket, | nicht jagt, nur gert zu fliehen.
Menge, Laufenb. Reg.
3038
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Voc. Teut.-Lat.
p iijr
;
5.
›nach etw. streben, verlangen‹; in religiösen Texten sowohl vom Streben des Menschen nach Gott oder der Jungfrau Maria als auch vom Streben Gottes nach dem Menschen gesagt; subst.: ›Streben, Sehnsucht‹; offen zu 6.
Syntagmen:
nach rue j.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
er treib vnd iag alle zeit dar zv, daz sein svn in vns geborn werde.
Ders., Eckharts Trakt.  (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dar nâch jaget ez mê dar zuo und ist sneller und ist im sîn louf süezer und wünniclîcher.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Sie jageten dar uf allesampt | In tugentlicher lere.
Ermisch, Freib. Stadtr.  (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Were daz he iz wol verswigen wolde, di ratlute mochten selbe darnach iagen.
Langen, Myst. Leben 
225, 22
 (
nobd.
,
1463
):
das aller volkomst leben, darnach alle war gotsfreunt jagen.
Stackmann u. a., Frauenlob 
5, 60, 15
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
so were vertragen | sins wesen jagen, | daz muz betagen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
194, 9
(
Nürnb.
1548
):
wenn man Gott finden / vnd nicht vergebens nach der gerechtigkeit jagen wil.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
2, 120
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
ist die gnade gottes […] ein innewendig triben oder iagen des heiligen geistes.
Steer, Schol. Gnadenl.
5, 155
 (
halem.
,
15. Jh.
):
got ist verborgenlichen ain vrsprungende sach des hertzlichen ringendes der iagende sele.
Quint, Eckharts Pred. ; ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Reissenberger, a. a. O. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Hübner, Buch Daniel ;
Stackmann u. a., a. a. O.
1, 16, 9
;
Thiele, Minner. II, 
10, 269
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Dehnhardt, Metaphorik d. Mystiker.
1940, 82
;
Pleuser, Leid b. Tauler.
1967, 175
.
Vgl. ferner s. v.  4,  9,  1,  2.
6.
›nach etw. forschen, sinnen‹.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob  (
omd.
,
1338
):
Job hy beginnet vragen | Und clegeliche jagen | Nach der sache siner pin.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Me der kunic jagete, | den wisen er sagete: | Werlichen, ich weiz vil gantz.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
50, 3
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Daz meditieren […] ist ein iagen vnd sůchen mit sinnigen gemvͦte.
7.
›jn./etw. beschäftigen, zu schaffen machen‹; ütr. ›jn./etw. beunruhigen, quälen‹; offen zu 6.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
7894
(
rib.
,
1444
):
Mit dem yersten iaigde sich Adam, | Do he den verbodenen appel nam.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Dis hat gejaget und getriben alle usserwelte menschen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
wie Got etteliche jaget durch den strit des inneren und usseren menschen.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
148, 18
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Die gemvͦtte, dv̌ fleischliche sorge iagent vnd tribent, mv̌gent nǔt begriffen die gesmakken.