herab,
(selten:)
heraber,
Adv.;
herab
erscheint daneben als Glied verbaler Wortbildung; oft ist eine klare Trennung beider Funktionen nicht möglich.1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes (von einem höher gelegenen Ort) zum Sprecherstandpunkt oder zu einer anderen, niedriger gelegenen Bezugsgröße hin: ›von dort oben nach hier unten, herunter‹; bei Zurücktreten der unteren Bezugsgröße auch: ›abwärts‹; auch im geographischen Sinn: ›ins tiefer gelegene Land‹; in religiösen Texten häufig: ›vom Himmel auf die Erde‹.Syntagmen:
etw.
(Subj.) jm. h. fallen, etw.
[von einem Ort] h. fliessen / schmitzen / steigen, vom himmel h. regnen, j.
(Subj.) h. erscheinen / fallen / schauen, den Rein h. fliessen, auf dem Lech h. rinnen, vom ros h. stürzen,
[von einem Ort] h. laufen
; etw.
[von einem Ort] h. bringen, etw. h. heben / stechen / zücken, jn. h. senden / steinigen, jn. von oben h. begnadigen, zu jm. h. steigen, von oben h. sehen
; h. zu etw., von oben, hoch vom himmel h
.Belegblock:
wo er [Doctor] uffstige zu predigen, so hetten sich die losen buben uff viele Steine gerichtet, ihne heraber zu steinigen.
Wie der köstlich Balsam ist / der vom heubt Aaron herab fleust.
Zuckermund ward das Gsicht zu kurtz / | Biß er vom Roß herabher sturtzt.
so qwame die dochter eyn stege herabe zü yne.
Er [Gott] lest auch fewerglastig blitzen, | Ungehewer heraber-schmitzen, | So er seinen himel auffthut.
O Heyland reiß den Himmel auff, | Herab herab vom Himmel lauff.
Wir schawen hinauff, vnd er [GOtt] herab.
do fielent an stette her abe der schoͤnen biren mir minen geren vol.
styg ietz herab, bist gottes sun!
nam er ein stangen vnd stach ein schwalmennest herab.
also würt gott in der zeit
[im Abendmahl]
| von manigem priester verr und weit | mit worten und mit andacht | alltag herab von himel pracht. als ob die sätel und zäum, so in gueter ordnung dozumal vor der stuben an der wandt hiengen, alle heraber uf den boden weren gefallen.
Auf von dem ut
[eine Note]
hoch in das la, | und hrab zu tal schon auf das fa. das waśśer, śo von des Lorentz Kratky dach, in des Endres hoffśtadt herabfleiśt.
2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes vom (höher gelegenen) Bezugspunkt/Sprecherstandpunkt zu einem niedriger gelegenen Ort: ›von hier oben nach dort unten, hinunter‹; eine eindeutige Differenzierung zu 1 ist nicht immer möglich.Belegblock:
auch forte ich en uff den tempel hohe | und hieß en herabe fallen do.
alsz meister Heinrich Harnesch desz metzkers knecht syn viech harabe treyb.
Also lieffen die in der Statt waren auff die Burg / vnd schossen herab.
dieweil wir mit haŭs und vogtey herab in das unnder gericht zum Stain gehŏrn, so ist pillich, das wir mit den anndern unnsern gŭetern aŭch herab gehŏrn.
daß Jr fürstlich gnad wolten genedigclich vergonnen, das holtz herab zuͤ flössen.
3.
Lokaladverb zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes unterhalb des Sprecherstandpunktes oder einer anderen Bezugsgröße: ›dort unten‹.Belegblock:
Da waren vor mir viel ander auch geheischt, die warn droben, und etzliche auch herab.
Beÿ der mwͤlen erab.
Menge, Laufenb. Reg.
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