hernieder,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes / einer Erscheinung von einer höher gelegenen Bezugsgröße noch unten (selten zum Sprecherstandpunkt hin): ›herunter, nach (hier) unten; abwärts‹; oft: ›zu Boden, auf die Erde, in den Dreck (gelegentlich ütr. mit den Komponenten des Erniedrigens oder Zerstörens / Vernichtens)‹; speziell: ›ins Diesseits, (vom Himmel) auf die Erde‹; Syntagmen:
h. gehen / lugen / plätschen / schauen / steigen / streben, von oben / vom himmel h. kommen, vom berg h. jagen, die sonne
(Subj.) h. scheinen
; die hand h. ziehen, jn. / etw. h. werfen / stürzen
; den Rein h
.Belegblock:
Wenn man vom Berg hernider jagt.
Der pais Cyriacus voir myt in her weder | alle den ryn ze dale her neder.
Der Herr im himmels thron | Zuͦbricht vnd wirfft mit macht hernider | Die schoͤnen Cedern hin vnd wider, | Am hohen Libanon.
Got hat so vile zu tune dort obine mit sinen geistlichen creaturen daz her nummir her nider geligite zu disin liplichin dingin.
do quam von oben her nyder von dem koniglichen stule yn mich ein vorborgen wort.
daz wort sante er der meide sider: | da von so ziuch die hant hernider!
Und bin von hymel kun har nider | Dar umb das ich
[Jesus]
es bringe wider. da man zalt 1447 jar, da wurfen die von Augspurg unser Frawen maur ernider mit gewalt, die hinder des leupriesters hauß ist.
2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstands an einem unterhalb einer Bezugsgröße gelegenen Ort: ›hier unten‹; Belegblock:
Sehet da reis sich des tempels vmbhang entzwey (zcu Ierusalem) von oben bis hernyder vnd die erd erpidemt.
auch waren fast in die fünfzig [...] weibspersonen [...], so hin und wider in der kirchen aufn bohrkirchen und hernider mit iren kinderlein [...] stunden.
hernider macht er auch die schrancken auf.