heimfüren,
V.
1.
›jm. etw. zu seinem Haus / zu seiner Wohnung bringen; jn. nach Hause geleiten; etw. in seine Heimat mitnehmen‹;
vgl. (Adv.) 13.

Belegblock:

Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1521
):
Jch hab dem Vicarius geben, heim zu führen, die groß schilt kröt puckel und den fischer schilt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
sie [vil Beham] schutten auch das sacrament auß an die erden und numen kelch, monstranzen und glogen und fuͦrtens haim gen Beham mit anderm guͦt.
Schwarz, Awürt. Lagerb.
1, 413, 13
(
schwäb.
,
1521
):
gieng es [faß wins] im nit uß, so mag er das haym in sin hus füren und das vaß ausschenken.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
6, 89
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
hilff vns von sünden panden | mit snelen handen | vnd für vns haym mit dir ze lande.
Hör, Urk. St. Veit
81, 29
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
90, 1
;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
244, 37
;
Barack, Teufels Netz .
2.
Spezialisierung zu 1: ›eine Frau heiraten (und zu sich ins Haus nehmen)‹; daneben mit Verschiebung der Bezugsgröße: ›ein Mädchen verheiraten, jm. zur Frau geben; jm. jn. als Braut zuführen‹;
vgl. (
das
1, (Adv.) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen
j. jn. (die braut) h.
; mit Verschiebung der Bezugsgröße:
j.
(z. B.
die mutter
)
jn. (die tochter) jm. (dem edelman) h
.
Wortbildungen:
heimfürung
1.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Die zarte braut hochlobesam, | Wirt also heimgefuͤret | Dem Koͤnig ihrem breutigam.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
1112
(
Nürnb.
1613
):
Wers Gluͤck hat, und es auch drauff wagt | Der fuͤhrt die Braut heim.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
da etwan ein Muͦter ein Dochter hat, die sol sie wol etwan selber einem reichen Pfaffen oder einem Edelman heimfuͤren.
Müller, Grafsch. Hohenb.
2, 108, 16
(
schwäb.
,
1436
/
37
):
1 lb. von den kachelofen uff der burg ze machent zu mins herren des houptmans haimführung.
Vgl. ferner s. v.  4.
3.
›etw. wieder zurückbringen, zurückgeben‹;
vgl. am ehesten (Adv.) 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  12,  3, ,  2,  2.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
248, 27
(
Worms
1499
):
So aber die entlehent habe abginge durch sümnus oder schuld des Botten der solich habe wider antworten oder heimfüren solt so ist der her der den botten sendet [...] schuldig des schadens.
4.
›jn. (gefangen nehmen und) abführen‹.

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
394, 21
(
thür.
,
1530
):
uber dis alles hat Michel Flach durch sein selbst eigen furnemen sich understanden meins g. h. von Beichlingen arme leuthe aus demselben alten gebrauch zu tringen, sie auch uberranth, geschlagen, gefangen und heimgefurt zum Sehe und seines gefallens allda geschatzt.
Sappler, H. Kaufringer
3, 239
.