heilwertig,
seltener
heilbertig,
Adj.
1.
›die Erlösung von den Sünden bewirkend; das ewige Heil bringend‹;
vgl. (
das
45.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  3.
Syntagmen:
etw.
(Subj.) (z. B.
der glaube
)
h. sein
;
die heilwertige arznei / gnade / lere / pein, das heilwertige trank / wort
.

Belegblock:

Luther, WA Bibel (
1522
):
es ist erschynen die heylbertige gnade Gottis allen menschen, vnnd zuchtiget vns.
Gille u. a., M. Beheim
118, 665
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
so wir enpfan | die sacrament, [...] | Daz uns verlihen wurd da pei | die hailwertig gaistlich ercznei.
Hubert, Straßb. lit. Ordn. (
Straßb.
1530
):
das die ee eyn sacrament sei, durch welches annemung den eeleuten heylwertig gnad verlihen werd.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Diser formlicher glawb ist gnuogsam vnd hailbartig.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
8, 30
(
tir.
,
1464
):
in seinem liecht hab wir gesëhen das liecht, vnd wir sein gespeiset worden mit dem prot seiner hailwertigen lëre.
Schade, Sat. u. Pasqu. ;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ;
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
217, 49
;
Bauer, a. a. O.
52, 12
;
dies., Imitatio Haller
100, 2
.
2.
›von den Sünden erlösbar; die Voraussetzung für die Erlangung des ewigen Seelenheils besitzend‹;
vgl. (
das
45.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  4.
Syntagmen:
jn. h. machen, j.
(Subj.)
h. werden
.
Wortbildungen:
heilwertigheit
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
O Herr mach dein Volck heilwertig.
Langen, Myst. Leben
156, 12
(
nobd.
,
1463
):
wan der tewfel wol weiß, daz / an den gelauben nymant hail/wertig werden mag.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
verfueerisch lerer sagen derselben Magdalen seind jr sünd vergeben allain von wegen jres glawbs, nachdem Christus zuo jr sprach. Dein glaub hat dich haylbertig gemacht.
Do wir aber in sünden tod gewesen, hat vnns got erkückt in christo, in desselben gnad seyt ir haylwaertig worden.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
121, 37
(
tir.
,
1464
):
Er [Jeronimus] ist der prunn vnd das wasser der weisshait vnd der hailwertikhait.
Uhlirz, Qu. Wien ;
Wackernell, Adt. Passionssp. Vsp.
1107
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
Vgl. ferner s. v.  1.
3.
›Heilung von Krankheit bewirkend, heilsam‹;
zu (
das
1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
472, 18
(
moobd.
,
um 1385
):
da ist ein halweͣriger prunn, in dem da wern abgenomen der menschen chrankchait.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Als ich nwͦ prúff, so ist nichts hailwártiger fúr die érczney unnser lieben frawen.