handgeschrift,
handschrift,
die
;-Ø/-en
;1.
›Unterschrift unter einem Dokument‹.Belegblock:
Ich Merten von Bindeman bekenne hiermitte diesem meinem offnen brivhe vnd eygener handschrift vor mich vnd meynenn bruder Maximilianus, das [...].
Mit urkund der quittung mit meiner aignen hantgeschrift und aufgedrukchten petschad.
2.
›mit eigener Hand geschriebener Text; handschriftliches Schriftstück‹; speziell: ›in Handschrift vorliegendes Dokument mit Rechtsverbindlichkeit oder sozialer Verpflichtungskraft‹.Syntagmen:
die / eine h. aufrichten / entfangen / finden / schreiben / verwerfen, eine h. in recht legen, um etw. haben, jm. eine h. geben / zustellen; die h. (nicht) gelten, beweisung tun; der h.
(Gen.) leugnen; der h. glauben / vertrauen; jn. durch die h. überzeugen, durch die h. etw. bekennen / erkennen / bezeugen, etw. mit der h. war machen, die h. des antworters, die h. gleiches lautes; die eigne h.; zu urkunde einer h.; das schreiben mit eigener h
.Belegblock:
Wie die leute zufridezustellen, findet man in furstlicher cantzeley meine handtschriefft.
entlich also verabscheidt, das Sibillen ire hantschriften widder zugestalt sulten werden.
disser zeddeln zwo außeinandergeschnitten eyner handschrifft glich luts iglicher parthie ein gegebin.
darumb hab ich ihm geben mein versiegelte handschrifft.
Zu warzeichn hab dir sein handtgeschrifft, | So diesen handel gar betrifft!
in seiner hantgeschrift, welche er doch in seiner pittern langwirigen kranckheit sam zw ainer ergeczlikait mit hochem fleis peschrieben het.
Ernstlich ich hab sein hantvest
[Var. 1483ff.:
handschrifft, 1490ff.:
handtgeschrifft;
HandschrifftLuther
1545: ]
bei mir vnd so du um sy zeigst zuͦhant widergibt er dir das guͦte. Wie handtschrifften bewisung thuͦnd. Es sollē ouch nach vnser Statrecht / handschrifften bewysung thuͦn / vn̄ wo einer siner handschrifft lougnete / der mag mit einer andern handgeschrifft / so derglichē ist / oder sunst mit kuntschafft bewisen werden.
nach laut ains papirein briefleins, desselben Lucasen Hulber hantschrift und mit seim insigl gevertigt.
Lutter bot mir fir zuͦ Leiptzig disputation, wie ich sein hantgschrifft daruͤmb hab.
3.
›für eine Einzelperson charakteristischer Schreibduktus, Handschrift‹.Belegblock:
der Veit schraib den selbigen schuldbrief nach jener hantschrift des Paners, das es im schier des Paners schuldbrief eben gleich was.
wir sind bezaubert do. | Nun ist das ie unser handtgeschrift, | Doch unsern willen nit zutrift.
4.
bildlich für ›dem Menschen eigene Sündhaftigkeit, Todesverfallenheit‹.Belegblock:
[Gott]
hat vns geschenckt alle sunde / vnd ausgetilget die Handschrifft [
hantuesstMentel
1466: ]
so wider vns war. Dazu Marg.:
(Handschrifft) Nichts ist so hart wider vns / als unser eigen Gewissen, damit wir als mit eigner Handschrifft vberzeuget werden / wenn das Gesetz vns die sunde offenbaret / damit wir solche Handschrifft geschrieben haben. wie Paulus sagt zun Collosseren / das die handschrifft / welche vns vnsere schuldt halb vberweyset / außgetilget werde.