1
ham,
1
hame,
der
;
zu
mhd.
ham(e)
›Haut‹
(; );
in einer Reihe von Belegen weder ausdrucks- noch inhaltsseitig von
2
zu trennen.
›beutelförmiges, an einem Reif aufgespanntes, mit einem Stil versehenes Netz zum Fischfang‹; in verschiedener Hinsicht ütr., dann z. B.: ›Falle; Netz‹; ›Zwangsjacke‹.
Phraseme:
fur / vor dem hamen fischen
›voreilig handeln; Vergebliches tun‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, ,  2,  1, , ,  2, .
Syntagmen:
einen / den h. gebrauchen / machen, an der stange haben, in das wasser setzen, jm. einen h. anlegen
;
mit dem h. fischen, fische fangen, in dem wasser streifen, etw. in den h. legen, jn. vor den h. setzen
(um ihn zu fangen);
der h. der minne / unkeuschheit / witze
;
der enge / grosse / schädliche / seidene / zerrissene h
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
622, 38
(
preuß.
,
1423
):
10 scheffel hoppe, 2 waten, 1 hamen.
Luther, WA (
1531
):
so haben sie fur dem hamen gefisschet und nicht fiesch, sondern kroten gefangen.
Ebd. (
1535
):
Fur dem hamen fisschen.
Thiele, Minner. II,
24, 42
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
eyn ordelich wyp tzyt inden hamen | der mynnen mangen stoltzen man.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
11753
(
rib.
,
1444
):
So hait id leren machen stricke | Ind garn stricken zo samen, | Da van id machet segen ind hamen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Unkuschen rat unde nit | Gibt er [viant], den vridesamen | Setzt er vor sinen hamen.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 8, 13
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
die hohe gotes stiure | Wibet ez in miner witze hamen.
Neumann, Rothe. Keuschh.
846
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
der mensche wirt betrogen | unnd in der unkuscheit hamen gezogen.
Thür. Chron.
13v, 4
(
Mühlh.
1599
):
Nero [...] ließ mit Seiden Hamen vnd gulden Stuͤcken fischen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
187, 43
(
osächs.
,
1570
/
7
):
lege das in einen hamen oder reusen in das wasser.
Voc. Teut.-Lat.
n vjr
(
Nürnb.
1482
):
Hamme. oder fischnetze. hamo.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
obe du sihst daz er [licham] úbelen wil, so lege im einen hamen an mit scharpfen disciplinen.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 181, 18
;
Ermisch u. a., a. a. O.
196, 22
;
220, 34
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 622, 33
;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 79
;
Rechn. Kronstadt
3, 68, 32
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;