geschwester,
das
,
in 1 Beleg
die
;
meist Pl.;
–/-e, -n
, auch
geschwestra
.
1.
›leibliche Schwester‹; in 1 Beleg (s. u.
Türk
): ›Schwester(n) durch das gemeinsame Verhältnis zu Gott(vater)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
geschwestert
.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
17.
/
18. Jh.
):
unde waren di egenanten hochgeborn fursten [...] Henrich unde Ludewig unde her Gerlach zu Limpurg zweier rechter gesuster kinde.
di dri knaben gebrudere kauften zu der heiligen e di dri gesustert zu einer zit.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 40
(
omd.
,
14. Jh.
):
wir sint alle gebrudere vnd geswestire.
Küther, UB Frauensee
132, 2
(
thür.
,
1357
):
und vorkouffen an disem kegenwiertigen brive den geistlichen jungfrauwen jungfrauwen Elsen, Nesen und Jutten geswestern, hern Gunter Gotschalkes kinden, [...] nundehalp phunt und zwene schillinge guter alten hellere jerlicher gulde.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
311
(
schles. inseldt.
,
1465
):
das hot her czw gestandin vnd hot der dem geswester aws gedenget II kẅe der Mithin.
Ebd.
434
:
das Michil Tirner dem geswaster hot eyne beczalunge getoen ir faterlich gut.
Ebd.
683
(
1481
):
wÿ sÿ haben eÿne bestendige vorrechtẅnge gemacht czẅeszchen Mechel Crassznern vnd seyner gesweszther.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
47, 21
(
els.
,
1362
):
Dise maget hette drie iuncfrowen geswesteren v́ber die mohsse húbesch vnd schoͤne.
Ebd.
654, 22
:
Vnder disen worten sante der richter noch in allen vnd nam die zwo geswestern bisunder fúr sich.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Frow Anna und Ysmaria | Die warend zwo geschwestra.
Inden selben jaren | Zwo geswestran da waren, | [...] | Martha und Maria genant.
Williams u. a., a. a. O.
348, 7
;
Matthaei, Minner. I, ;
Vock u. a., Urk. Nördl.
2370
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 108
;
Vorarlb. Wb.
3, 507
;
2.
von abstrakten Bezugsgrößen gesagt, die in einem vergleichbaren Verhältnis wie Schwestern stehend gedacht werden können; s. die Belege.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
283, 272
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der richter sy dach nit verschmat, | auff ainen tag er in gepot, | den vir geswestern [barmherczikait, fride, warheit, gerechtikait] sunder spot.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Er [Cristus] ist gewesen ein gezúg zweier wege, daz ist gelich und ungelich mit sinen obersten und nidersten kreften; und wemme diser gezúgen einer bristet, der mag zuͦ deme edeln ende nút kummen. Dise gezúge [oberste und niderste krefte] sint rechte also zwo geschwestern und louffent one underlos sament an einen menschen.
Ebd. (
1359
):
Mit disen beiden nichten [natuͤrlich
und
gebrestlich nicht] súllen wir uns legen fúr die fuͤsse Gotz. Dise búgunge wiset uns uf einen rechten underwurf und rechte gelossenheit und uf lidikeit und uf unannemlicheit. Dise drú die sint recht als dri geswesteren und sint gekleit mit eime kleide, das ist wore demuͤtkeit.
enhast du diser geswesteren [gelossenheit und lidikeit] nút, so enwúrt nút drus.
Gille u. a., a. a. O.
283, 377
;
3.
›Klosterschwester‹.
Wortbildungen:
geschwesterhaus
,
geschwesterlach
(zu
-lach
s. ).

Belegblock:

Voc. inc. teut.
iiijv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Geswester Pecharda e͂ mulier aut v’go spu͂alis Geswesterhuß Absteriu͂ Assisteriu͂ ide͂.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
403, 20
(
noobd.
,
1352
):
In dem andern haus, [...], da sullen ewichlich armer und guͦter geswesterlach, [...], inne umbsust sein aen allen zins.