begine,
begeine
(letzteres in der Diphthongierungszeit und im Diphthongierungsraum etwas häufiger), die
;–/-n
;aus
mnl.
begine
, afrz.
beguine
, mlat.
beguina
(Duden, Das gr. Fremdwb.
; 1994, 193
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
; ).1943, 185
›Begine, ohne eigentliches Klostergelübde ein klosterhaftes Leben führende Laienschwester‹; Beginen waren vor allem in der Krankenpflege tätig, dienten sich auch als Klagefrau an (vgl. dazu das Kompositum:
beginenzäher
); zu ihrer Beurteilung bzw. ihrer moralischen und theologischen Verurteilung vgl. die Belege und die Wortbildungen.Gehäuft obd. Belege.
Syntagmen:
die b. ablassen / abtun / vertreiben / dulden / herladen, die b. zu etw. zwingen, beginen bei sich haben
; b
. (Subj) weben, eine b. bleiben / werden, b. js. in der krankheit warten
; der b. etw. geben, von der b. telle
(eine Steuer) nemen, von den b. klagen, zu der b. kommen
; der b. geduld
; alte / junge / arme / stolze / geistliche / verschlossene / starke b
.Wortbildungen:
beginenhaube
beginenkleid
beginenman
beginenzäher
2
beginlich
Belegblock:
fraw gleichsnerei so haisset sie, | dy hat der teufel ach pesunnen. | pegharten, münchen, nunnen | und den pegeinen gab er die.
[ich] Wolt eh an gmahel ein begain werden, | Kein man habn.
Bey aller schönen frawen huldt, | Bey aller beginnen geduldt, | Bey aller kauffleut warhafft schwern!
das men alle züllebruͤder und beginen solte abetůn, die do ander kleider truͤgent denne ander lüte.
Falsch geltt / ist worden yetz gemeyn | Vnd falsher ratt / falsch geystlicheyt | Münch / priester / baͤgin / blotzbrüder dreit | Vil woͤlff gont yetz jnn schaͤffen kleidt.
Die Begharten und Beginen […] sprachent, der Mensch der moͤcht […] darzů komen, das er […] zů der Unschuld kaͤme.
Zů Straßburg sein vil Beginen, die tragen gewonlich Mentel und Kuͤrsen von Beltz darunder.
Ich kan […], | […] nit ein glid am leib me regen. | Ach bestel mir doch ein starcke begein, | Doch das sie müß ein iunckfraw sein.
durch bestelte Beginen und spitelvetlen, gieng das gschrei uss in alle stat.
von witwen […] vnd von begynen vnd guͤtleren muͥgen wir wol sunder telle nemen.
doch behaben wir vͥns selben vor, das nieman sin seshus beginen sol geben.
das die baͤginen in den swoͤsterhúsern, die byßhar gewaͤben haben, hinfúr flaͤchsis und lynis waͤben mogen, als von alltem harkommen ist.
Kem ich in dwilligen armuot | (man nemptz die paginen), | min sel die wer gar unbehuot: | der tiefel wird si pinen.
hat die begein auch nit dulden wöllen, hats zwungen zu dem eelichen stant.
Spanier, Murner. Narrenb.
25, 82
; Roloff, Brant. Tsp.
333
; Menge, Laufenb. Reg.
2682
; Bächtold, N. Manuel. Todt.
7, 32
; Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
36, 1
; Bremer, Voc. opt.
1, 213
; Schmitt, Ordo rerum
228, 5
; Voc. Teut.-Lat.
c vijr
; Voc. inc. teut.
s iiijr
; Preuss. Wb. (Z)
1, 466
; Raabe, Wortsch. Murners
2, 81
; Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 186/7
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