gescheffede,
das
;
-s/–
.
– Nrddt. / md. / wobd.
1.
›Tätigkeit, Tun, Schaffen, Geschäftigkeit; irdisches Treiben‹; mit letzterer Nuance negativ bewertet; speziell: ›Rechtsgeschäft‹ sowie (dazu metonymisch und mit rechtsinterner Spezialisierung) ›letztwillige Verfügung, Testament‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. (
der/das
),  1.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Jst der kinder vater ane geschaffede vorvaren, man sol siner seil den ersten teil geuͦen.
LJt eyn eygen man an me dode vnde let varende guͦt hinder ime vnde stirbet ane gescheffede, daz guͦt ist sines heren.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Andirre herre yngesegil haben nicht craft. denne vmme yres selbis sachen adir gescheffede.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das her was eyn gestrenger richter, richtig unnd wisse in sinen gescheffeden sines swers.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1069
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
in wollusten vortirbet di kuscheit. | [...] | in vil gescheffedes di mildikeit.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
do blibet denne flis der kleider und des geliches gescheffede.
Ebd. (
E. 14. Jh.
):
den drien entschuldigern die do nút kummen woltent von vnmuͦssen zitliches gescheffedes.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
und lendent mit allen ireme sorgveltigeme kumbere und gewerbe in dem langwirigeme pinlicheme strengen vegefúre und etteliche in der ewigen helleschen martele und pine mit irre grossen unmuͦsse und ungeruͦwigeme gescheffede und gevehte.
Große, a. a. O. ;
Strauch, a. a. O. ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Gebäude, Produkt einer Tätigkeit‹.

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
der usser Metzigerturn gemaht mit eime geweilbe und mit zinnen, also er igote ist. und vormols war er gedecket mit ziegeln und was ein alt gescheffede.
3.
›Schöpfung als Ergebnis des Schöpfungsaktes Gottes; einzelne Geschöpfe‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  9,  2.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
wî wunderlîch kan got | [...] | sîne geschefde handelin.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
moht eines argen slangen rat | gotes gescheffede vorkeren.
Ders., H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die sprochen daz her were | Geweldic schepfere | Got aller der gescheffeden.