geschefnis,
das
;
-nisses/-nisse
.
– Norddt. / md.; 14. Jh.; Texte der Sinnwelt ,Religion‘, speziell der Mystik.
1.
›Geschäft, Schaffen, weltimmanente Tätigkeit‹; als Metonymie: ›Gestalt, Prägung, wie sie durch handwerkliche Tätigkeit geschaffen wird‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
swer vorne den pfluk het | Und sich wider umme set | Zu der werlde geschefnisse, | Der hat den himel nicht gewisse.
Als da man in ein ingesigel | Drucket ein weich warm was; | Dar nimt der same von den was | Geschefnisse, craft, antlitze.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 38
;
2.
›Schöpfung, Erschaffung der Welt durch Gott‹; als Metonymie: ›durch die Schöpfung entstandene Gesamtheit alles Geschaffenen, Schöpfung als Produkt des Schöpfungsaktes‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  12.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So daz her vater schepfere | Zu allen geschefnissen sprach: | ,Geschich‘ und iz san geschach.
Daz Got in siben luchteren | Johannen sich beschouwen hiez | Und andere geschefnisse liez, | Daz ist ein stark gedute.
Strauch, Par. anime int.
2, 18
(
thür.
,
14. Jh.
):
in disir predigade lerit meistir Eckart wi Got di sele ladit zu eme mit deme geschepnusse allir creature.
Ebd.
97, 23
:
der dritte fluiz ist sin [vader] wille, und di ist ein sache des uzfluzzis der creature, wan bekentnisse daz he di creature irkennit, enist nicht di sache des geschepnisses der creature, mer sin wille, wan da fon daz he si wil, so sint si, nicht da fon daz he si bekennit.
Ebd.
132, 5
:
wan ni [dinc] nicht unglicher wart dan schepher und geschepnisse, darumme ie me ein Godis bekennit, ie me he an ume selbin fornichtit und forwirdit.
Jostes, Eckhart
51, 18
(
14. Jh.
):
Got der ist der selen materie an iren werchen und nicht an irem geschepnuz.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
dar umme zuͤrnet got daz du daz geschefnusse liber hast dan dinen schephere.