erbegeld,
das
;
-es/–
;
die Zuweisung einzelner Belegstellen zu den Bedeutungen ist mitunter zweifelhaft.
– Nrddt. / md.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Erbpachtzins; regelmäßig (meist jährlich) zu entrichtende Pachtsumme für eine vererbbar gepachtete Immobilie, Ertrag einer in Erbpacht stehenden Immobilie‹;
zu , (
das
4; vgl. (
das
1.
Syntagmen:
j. e. verkaufen / zalen, an jn. kommen lassen
;
etw
. (Subj.)
e. sein
;
j. sich des erbegeldes unterwinden, etw
. (Subj.)
des erbegeldes frei sein
;
ein haus
(Subj.)
jm. mit e. dienen
;
j. etw. von dem e. heben
.

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
112, 2
(
preuß.
,
1400
):
her sal czinzen alle yar [...] von 12 ℔ 1 ℔, wen is ist erbegelt von den huben, do her uffe wonet.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 24, 1
(
preuß.
,
1453
):
so undirwand sich die hirschaft des erbegeldes.
Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1376
):
sal unser hoff [...] fri sin hofestatgeldez und erbegeldez.
Ebd. (
1394
):
so sal dazselbe hus [...] jerlichen und eweclichen dienen [...] mit erbegelde.
König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
10, 3
(
nböhm.
,
1524
/
64
):
Jochim Seybet [...] hat Mychel Lefflern [...] vorkauft sein erbegelt, so ehr vff dem gutte stehn hat, so itzt Barttel Rohfeler in besitzung hat.
Toeppen, a. a. O.
4, 24, 3
;
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 597, 31
;
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
95
;
König-Beyer, a. a. O.
10, 13
;
15
;
103, 5
;
2.
›Teil des Kaufpreises eines Grundstücks, der nach Leistung der Anzahlung übrig bleibt (Restschuld) und in Raten abgetragen wird‹;
zu , (
das
3; vgl. (
das
1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
die
4.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 45, 15
(
preuß.
,
1386
):
ap imant syn erbe vorkoufthe uf thage und im das erbegelt nicht beczalet wurde uf dy thage, der sal keynen czins von dem gelde nemen.
Goerlitz, Magd. Schöff./Posen
81, 30
(
omd.
,
1400
/
36
):
ap ich mich [...] gehaldin moge mit rechte umbe meyn erbegeilt.
Ebd.
82, 31
:
das dy toge noch nicht komen sint, dorynne ym jener man eyne beczalunge thun sulde des lecztin erbegeildis.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 120, 7
(
omd.
,
1425
):
Herman [...] ist schuldig LXIIII mark erbe geldes [...], das her ir alle iar sal IIII mark [...] geben, alse uf alle quatertemper I mark, bis das her ir das haws hot beczalit.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
233, 34
;
3.
›bei Erwerb (oder Verkauf) einer Erbschaft an ausscheidende Miterben zu zahlender Erbteil, der als ewiges Darlehen gegen einen Erbzins auf den Immobilien liegen bleiben kann‹;
zu , (
das
4; vgl. (
das
1.

Belegblock:

Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 366, 25
(
omd.
,
1430
):
haben gefordert [...], von den sechs huben funftehalbe tzu vorkoufen tzu eynem ewigen tzinse und das erbegelt ouch vorbas an tzinse oder an erbe tzuwenden.
Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
308, 11
(
omd.
,
1506
):
Wes aber by bmelten Lange Jorgen an erbgelde [...] als schult bstorben, dasselbe moste ir vor aller erbschichtung entrichtet werden.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
[ich] schuldigte [...] Peter am Ende, meinen eiden, umb X neue schock gr. erbgeldes.
Goerlitz u. a., a. a. O.
299, 15
;
Ders. u. a., Magd. Schöff./Schweidnitz
264, 15
;
18
;
20
;
23
;
Kisch, a. a. O. ;
Rwb  f.