erbären,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
erbërn
›hervorbringen‹
(
Mwb
1, 1806
).
– Beleghäufung für das Wobd.
1.
›jn. zeugen‹; generalisierend auch: ›etw. hervorbringen‹; häufig im Part. Prät. belegt: ›geboren (sein)‹;
zu  6, I, 1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  3,  24.

Belegblock:

Gerhard, Hist. alde e
230
(
omd.
,
um 1340
):
Da Seth hatte hundert iar | Und funf iar, Enoch erbar
[
Luther
1545, 1. Mose 5, 6:
zeuget
]
, | Sethis sun.
Sachs (
Nürnb.
1552
):
Der ist mein vatter ausserkorn. | Derselbige hat mich erborn.
Hubert, Straßb. lit. Ordn. (
Straßb.
1526
):
das wir vnser sünd vnd verderben, inn das wir erboren seind vnd vns selb(s) durch vnser sündtlich leben jmmer tieffer stürtzen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das steyssig Aufmercken auff die natur vñ die empsig betrachtung / habend vns die kunst erboren.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Erboren / in dise welt kommen / natus. [...]. Er ist zu schimpff vnd kurtzweil erboren [...]. Nach seines Vatters tod erboren. [...]. Zu waffen oder kriegen erboren.
2.
›von jm., von einem Geschlecht, Stand, Ort o. Ä. abstammen, gebürtig sein‹; als Part. Prät. im Zustandspassiv mit Tendenz zur Lexikalisierung: ›angestammt, jm. durch Geburt zugehörig (sein)‹;
vgl.  6, I, 4.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 3, .

Belegblock:

Knape, Messerschmidt. Bris.
1, 18
(
Frankf./M.
1559
):
[Regnerus] hat ein [...] Gmahl [...] von dem alten geschlecht Faliscorum / vnd von gutem hohen Adel erboren, zuͤchtig / schaͤmig / weiß.
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
131
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Adam vnd all leüt vff erden, | Die von jm erboren werden.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Das verbiet mir got vff erden, | Das ich [...] | [...] wider mein erboren reich | In kriegen solt erheben meich.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Die Ersamkeit, Tugent und eigen Verdienst, darumb einer Hertzog ist, ist höher und me, dan wan einer erboren ist.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1592
):
wann ein ehegemächt, [...], kinder, von ihnen beeden erbohren, hinderlassen.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 217, 19
(
halem.
,
n. 1529
):
Dass keiner, so nit zuͦ Bern erboren und erzogen, im kleinen rat sitzen [...] sol.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
nŭt desterminder sind sy [sŭn] von minem geblüet erboren.
Jörg, Salat. Reformationschr.
28, 34
(
halem.
,
1534
/
5
):
von mir alls dero guͤttwilligem armen diener / und erbornen Lucerner.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
102, 6
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Ich pin auch künges kün erporen.
Vgl. ferner s. v.  1.