entsinnen,
V.
– Erzählende und berichtende Texte.
1.
›von Sinnen kommen, verrückt werden, den Verstand verlieren‹; teils als part. Adj.
entsin(ne)t
gebraucht, dann: ›verwirrt‹; zu  1a.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1553
):
Wo der wein uberhand gewinnet, | Macht er den menschen gar entsinnet.
Ebd. (
1556
):
Das er het so kindisch gebär, | Geleich samb er entsinnet wer.
Thiele, Minner. II,
27, 490
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
daz ich uͦch ye irkande, | des kan ich nemmer verwynnen! | um uwen wille moes ich ontsynnen.
Kehrein, Kath. Gesangb. .
2.
›etw. erwägen, überlegen; sich mit jm. beraten‹; refl.;
zu  6.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 4,  1; vgl. (V.) 3,  35.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1374
):
daruf sollent sich di scheffen beraden unde entsinnen, unde sollent dan daruf sagen [...], wes si bedunket, daz recht si.
Anderson u. a., Flugschrr.
13, 13, 7
(
Leipzig
1522
):
Seind wir Wolffgangus wulffer vnnd andere christe͂ / vorursacht [...] euch [...] tzu bitten wollet euch nochmals entsinnen / vnnd vonn dem irthumb ablossen.