empfengen,
V.;
aufgrund ausgleichsbedingter Vermischung auch
2
empfangen
(dies unr. abl.);
zu
mhd.
2
entvâhen
(st. V.) und
entvengen
(schw. V.)
›etw. entfachen‹
; dementsprechend teils regelmäßige und teils unregelmäßig ablautende Formen. Zuordnung zu
mhd.
vâhen
unsicher (
Mwb
1, 1728
;
1734
; vgl.
Dwb, Neub.
8, 1369
).
›etw. anfachen, anzünden; Feuer fangen, sich entfachen, entzünden‹; ütr. auf Leidenschaften auch: ›entbrennen‹;
vgl.  4.
Seit dem mittleren Frnhd. seltener werdend.
Bedeutungsverwandte:
 2,  14,  14,  1,  23.
Wortbildungen:
empfenger
,
empfenglich
›entzündlich, übertragbar, ansteckend‹ (von Krankheiten).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
ein zorn in im intpfengin | sich sô gar hezlich began, | daz [...].
Thiele, Minner. II,
24, 91
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
leyen, paffen, jueden, heyden | muͦssen irre genaden beyden
[wohl ›ihren Sündenerlass verdoppeln‹]
| als sy van mynnen syn entfengt.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Dâ von wirt si [sêle] entvenget von oben her nider. Daz kumet von dem liehte des engels.
Chron. Köln (
rib.
,
15. Jh.
):
men intfengede onser vrouwen kertze, men lutte in allen kirchen.
Strauch, Par. anime int.
12, 18/19
(
thür.
,
14. Jh.
):
sente Augustinus sprichit: ,wan di begerunge inphengit wirt mit der minne, so wirt Got geborin in der sele. der heilegeist ist ein inphengere der minne [...]’.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1422
):
usssetzikait, das gar ain empfenklicher gebrech ist den luͥten ainem von dem andern.
Klein, Oswald
37, 41
(
oobd.
,
1417
?):
emphangen | sind die liechten glënze, | Von manger varbe.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Inwendig war’s voller dürres dings, so bald bran und feuer entpfieng.