einstossen,
V., unr. abl.
1.
›etw. in etw. hinein bewegen‹; je nach Bezugsgröße in unterschiedlicher Spezialisierung, z. B.: ›etw. einstecken‹; ›etw. mit etw. füllen‹; ütr.: ›jm. etw. eingeben; einflößen‹;
zu  1, vgl.  15.
Wobd. / oobd.
Phraseme:
jm. ein herz einstossen
›jm. Mut geben‹;
jm. einen schrecken einstossen
›jm. Furcht einflößen‹;
die pfeife einstossen
›mit etw. aufhören; schweigen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  2, .

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
[die heiligen siben gaben des heiligen geistes] werdent dem menschen mit disem in stossende gegeben.
Lauater. Gespaͤnste
20r, 24
(
Zürich
1578
):
man soͤlle die kind [...] mit der ruͦtē züchtigē vnd straaffen / vnd jnen also ein schraͤcken ynstossen.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
herr Tristrant sein schwert wil wider einstossen.
Weber, Füetrer. Poyt.
135, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
schweig nwr still vnd stos palld ein dein pfeiffen!
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
stos wider ein herz ein meinen Franken, gib in dein gnad, das si bestên und den feinten obligen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1630
):
soll im der mülner widerumben den sack voll mit mehl eingestossen [...] geben.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
26, 9
;
2.
›(jm.) außereheliche sexuelle Beziehungen bzw. Prostituierte vermitteln; Prostitution unterstützen‹;
vgl.  1,  5.
Schwäb.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
sie hatt auch etlichen leuten huoren eingestossen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1587
):
heimblich kuplen und einstößen ein sonder schedlich übel und laster ist.
3.
›etw. (Gebäude, Mauern u. dgl.) zum Einsturz bringen‹;
vgl.  1,  4.

Belegblock:

Luther, WA Br. (
1541
):
Des gleichen wil ich [...] von euch versichert sein, das mir der Schutt die maür am garten nicht einstosse.