einförmig,
selten auch
einförmlich,
Adj.;
Lehnübersetzung aus
lat.
uniformis
›einförmig, einfach‹
(
Georges, Neub.
2, 4884
).
1.
›übereinstimmend, gleich, identisch‹; ›auf die gleiche Weise‹; auch: ›gleichförmig, wesensgleich, -ähnlich‹ (damit bezogen auf die Relation von
mensch
zu
got
sowie des
äusseren
zum
inneren
Menschen); zu (Zahladj.) 2a.
Gehäuft Texte der Mystik.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,
1
(Adj.) 112,  3,  1.
Wortbildungen:
einförmigkeit
1 ›Übereinstimmung‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
Wie man ein solche messen anrichten muge, die einformig, so vil es muglich durch das ganz furstentumb umb merer eintracht willen gehalten wird in steten und uffm lande.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Nû enmac kein mensche sich enpfenclich gemachen des götlîchen învluzzes dan mit einförmicheit mit gote.
als vil sich der mensche wirfet under die crêatûre, alsô vil ist er minner einförmic mit gote.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Luͦg, daz dú natur sie ungeladen und der usser mensch einfoͤrmig mit dem inren.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Das aber das nicht wol besteen mag, so sagen all Cronisisten gleich ainförmlich.
Vetter, Pred. Taulers .
2.
›unveränderlich, unwandelbar‹; mit Bezug auf das Wesen Gottes: ›überwesenhaft, überwesentlich‹; auch: ›gleichmäßig, beharrlich‹;
vgl. (
das
2.
Überwiegend Texte der Mystik.
Bedeutungsverwandte:
 2, , (Adj.) 3; vgl.  1.
Wortbildungen:
einförmigkeit
2 ›Unwandelbarkeit‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
sô wirt er [der mensche] entbildet und îngebildet und überbildet in der götlîchen einförmicheit.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
173
(
Nürnb.
1517
):
Got ist er alzeit einformig und derhalb in seinem herzen aufgericht und rein.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Got der ist ein einformig goͤtlich einvaltig wesen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
79, 2
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dvͥ bist ein gewerer beschower, ist in dir ein einformiguͥ, gestektuͥ vnd stetuͥ lutruͥ vnd von allen dingen genzelich enplost vuͥrstentnissi.
Ebd.
58, 6
;
120, 1
.
3.
›im Originalzustand, unkorrumpiert, authentisch‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1519
/
20
):
Das mocht ich gerne leyden, das Aristoteles bucher von der Logica [...] einformig, on solch grosz comment geleszen werden.