ehebrecherin,
die
.
›untreue Ehefrau; Kupplerin‹;
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
2, 1648
.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. .
Syntagmen
die e. absolvieren / büssen / lossagen, jm. fürbringen, an frischer tat ergreifen, mit keinem stein werfen, die e. mer als die ebrecher strafen
; mit doppeltem Akk.:
jn. eine e. rufen / schelten, die ehefrau eine e. erfinden
;
j. eine e. sein
;
die e
. (Subj.)
heimlich dieben, kinder schänden, heiratgut / morgengabe verwirken, nicht warer minne pflegen, dem man einen gukuk ins nest setzen
;
jn. für eine e. halten, j. von einer e. singen / sprechen
;
die ehebrecherin Christi, unter dem schleier
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Jn etlichen orten werden die Ehebrecherin mehr | als die Ehebrecher gestrafft [...]. Ein Ehebrecherin schaͤnde jhre Kinder / vnd setz dem Mann Guckguck ins Nest.
Luther, WA (
1518
):
Im eelichen standt sein vil eebrecher unnd eebrecherinne, idoch ist die ehe nicht bose.
Ebd. (
1524
/
7
):
Christo ward ein ehebrecherin furgebracht, die an frischer that ergriffen ward [...], er absolvieret sie und sagt sie los.
Ebd. (
1537
):
den sie ist eine Ehebrecherin, und wer sie wider zum weibe nimpt, ist auch ein Ehebrecher.
Rosenthal. Bedencken
40, 24
(
Köln
1653
):
Wann eine Nonne wird heyraten / so wird sie fúr eine Ehebrecherinn Christi gehalten werden.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Der ebrecher indem synne | Und ouch di ebrecherinne | Glicherwis heymlichen dyben.
Daz ist di ebrecherinne, | Di nicht phliget warer mynne.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
23, 29
(
omd.
,
1487
):
so ein weÿpp ÿren man vorlest Jst ein ehbrecherÿnne. ßo sye ein andern nÿmpt.
Thür. Chron.
20v, 5
(
Mühlh.
1599
):
Darumb das sie [...] seine Mutter eine Ehebrecherin Gescholten hatten / thet [Koͤnig] jhnen im Lande grossen Schaden.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
242
(
Nürnb.
1517
):
Dann der seins teils ein sunder ist, der sol die eebrecherin mit keinem stein werfen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
welher man well wizzen, ob sein fraw ain êprechærinn sei oder niht, der [...].
Ez ist ain lant [...], dâ werdent diu kint geporn mit kroten, und welhez ân kroten wirt geporn, des muoter hât ir man für ain êprechærinn und schaitt sich der man von ir.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth
6, 185, 17
;
Neumann, Rothe. Keuschh.
2253
;
Gille u. a., M. Beheim
192, 3
;
Kohler u. a., Bamb. Halsger. ;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1379
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
666, 22
;
Voc. Ex quo M
213
;
Vgl. ferner s. v.  2,  1.