dunkelheit,
die
;-Ø/-en
.1.
›Zustand des Dunkelseins, lichtarmer, teils als bedrückend empfundener Zustand‹; auch: ›Zustand, in dem man nichts sehen kann‹; Belegblock:
das ließ mich der schatten und di dunkelheit einer kurzen nacht in augenschein nehmen.
Ein grausam dunckelheit | Kompt, wan die Sonn vergeht.
Er [der Herr] hat gar wunderlicher massen | Ein tunckelheit herein gesant, | Hat schrecklich finster werden lassen | An allem ort im gantzen land.
2.
›Bedrücktsein, Beladensein‹; speziell: ›Zustand der Gottferne, Sündhaftigkeit‹; als Ütr. zu 1 auffassbar.Belegblock:
Treib alle suͤnd vnd tunckelheit, | Hinweg von vnsern hertzen weit.
O, du was aller volkomenhait, anploß vns von aller tunckelhait.
Hie ist das anschowen der waurhait, vnd den wirt der mensch uf gehoͤpt in die tunckelhait des gemietz.
Allso steet er [mensch] zwischen zwayen neblen oder tunckelhaiten.
Belegblock:
Das aber das ihenige, so gesagt wird, der gleubige fasset und der ungleubige veracht, das ist nicht der tunckelheit odder klarheit ynn worten schuld, sondern der hertzen, so es hoͤren.
Wiewohln es bißweiln kuͤnstlich geachtet wird / wenn ein Redner entweder in heßlichen / verdrießlichen / vnlustigen / trawrigen / vnd furchtsamen Sachen / sich der Dunckelheit annimmet.
Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
die Hand des HErrn kompt vber dich / vnd solt blind sein [...]. Vnd von stund an fiel auff jn tunckelheit vnd finsternis.
hȳrtzschwam nuchtern gessen benympt die du͂ckelheyt der augen.
Stedtfeld, Roger-Glosse
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