insonderheit,
Adv.;
Zusammenrückung von
in
und
mhd.
sunderheit
›Abgesondertheit‹
().
1.
›für sich, einzeln (in bezug auf eine Gruppe als Ganzes)‹; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
ein jeder i., alle und jeglicher i., in gemein und i., sämtliche und jede i.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
152, 11
(
thür.
,
1474
):
itzliche zusage insunderheit […] mit eyner gesatzten buße vorlegen.
Anderson u. a., Flugschrr. 17, 
10, 24
([
Wittenb.
]
1523
):
Sonderlich wo es nott ist berufft er selbs ein iglichen ynn sunderheyt on menschen beruffen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
192, 3
(
nwböhm.
,
1577
):
was Sie In Zusamptter ankunfft Steln daßelbe Zu theiln das ander aber so ein Jeder Insonderheit bekumbt soll den selben bleiben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1549
):
was sich ain rat versehen solte, das solte ain jeder in sonderhait anzaigen.
Ebd. (zu
1548
):
hette er dann ursach gehabt […] die vor ainem rat anzuͤzaigen, so hett er die burgermaister oder ir jeden insonderhait gehabt.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs.
2. H. 17. Jh.
):
sollet ihr all und euer jeglicher insonderhait ermahnt sein.
Ralegh. America ;
Grosch u. a., a. a. O.
150, 32
;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
36, 2
;
88, 29
;
Hulsius
Q ijr
;
2.
›im besonderen, vor allem (bei Hervorhebung eines Teils/ einer Gruppe dessen, wovon gesprochen wird)‹.

Belegblock:

Schöpper  (
Dortm.
1550
):
Cum primis. Zůuor vorhin zůuoran zůuorauß beuor zůuorab beforder ¶ sonderlich zůforderst insonders insonderheit besonderlich fuͤrnemlich sonder.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Köln
1583
):
Vertreib von vns die dunckelheit, | Doch jnnerlich insonderheit.
Rosenthal. Bedencken
10, 8
(
Köln
1653
):
es werden jhnen (insonderheit den Praͤlaten / der Clerisey / vnd den Orden Staͤnden) auch viel angedichtet.
v. Keller, Ayrer. Dramen  (
Nürnb.
1610
/
8
):
Insonderheit bin ich bericht | wie Brandifer ein Heer zuricht.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Jnsonderheit die Schwatz- vnd waschhaffte, welche den armen Männern am meisten mühe und sorge machen.
dannenhero auch die Heylige Schrifft sie männiglichen, insonderheit der Oberkeit […] so hoch befiehlet.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Dem kunig gfiell das schlos vast wol, innsunderheyt der schön brunnen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1564
):
Da haben in maniche seine diener und teuffel, insonderhait aber ain fürtreffenlicher fürst seines reichs […] begirdt gehabt.
Vgl. ferner s. v. , ,  17, .
3.
›besonders, in besonders hohem Maße‹.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.  2.

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
Sigillatim, besonders / in sonderheit.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth  (
Frankf.
1602
):
daß das gifft […] außwendig muß darauff von einer spinn, scorpion oder ratten, so die insonderheit reyisch sind, geschmeist worden sein.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Hanns Mock war […] des capitels zu Möskirch cammerer, dem dann dieser pfaff Weingerber insonderhait feindt war.
4.
›in Einzelheiten, im einzelnen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
so wolte er sie […] zu einer unterthaͤnigen Land-Stadt machen / insonderheit anfuͤhrend: Die Bischoͤffe zu Genff waͤren von alters her seine Vasallen gewesen.
Rintelen, B. Walther 
73, 1
.