droschel,
drostel,
1
drossel
(selten),
die
;
–/-n, -Ø
;
Schreibvarianz; teilweise mit Umlaut;
zu
mhd.
droschel, trostel
›Drossel‹
(
Mwb
1, 1381
); die Schreibung mit
-ss-
ist
nd.
-md. Ursprungs;
vgl. auch
Suolahti, Die dt. Vogelnamen.
1909, 51
.
›zur Familie der Drosseln (Turdinae) gehöriger Vogel‹; generell: ›kleiner bis mittelgroßer Singvogel‹; häufig im Orientierungsfeld mit anderen Vogelarten genannt, z. B. mit , ,
1
, .
Syntagmen:
droscheln fangen / verkaufen, in die kirche stellen, jm. droscheln schenken
;
einen vogel d. nennen
;
die d
. (Subj.)
dienen / singen / tönen, geneigt stehen, eine wette tun, ires gesanges schweigen, viel nachfrage haben
›als Handelsware gefragt sein‹;
droscheln mit iren süssen tönen
;
die graue d
.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Der Kammermeister war der Pfaw, | Zu Tisch dienet die Truschel graw.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich (
A. 15. Jh.
):
Zitewe und zisel troschel und nahtegal | daz stund an den enden geneyet hin zu tal, | mitten dinne der grife und der adelar.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Turdus Kramet vogel / Groß zimer / drussel).
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1516
):
adi 23 settembris schenckt ich dem confentt [...] 60 droschel a 2 ₰.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1648
):
Troschel / Vogel.
Thiele, Minner. II,
14, 44
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
her wider kumpt der vögel schal, | galander, tröstel und nachtegal | mit iren suͤssen dönen.
Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
stell trostlen, nachtgallen vnd fincken in die kirchen, verdienen sie nicht mit irem gesang, so verschulden sie sich ouch nit mit, dann sie moͤgen nit sünden.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Droschel / gemeine droschel [...] ¶ Droschel / krametsvogel / wechtholder vogel / ein ziemer [...]. Drossel.
Klein, Oswald
16, 8
(
oobd.
,
vor 1407
?):
Die voglin klingen überal, | galander, lerchen, zeisel, droschel, nachtigal, | auf perg, in tal hat sich ir gesangk erschellet.
Holtzmann, a. a. O. ;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Klein, a. a. O.
106, 9
;