dadurch,
dardurch,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes durch eine flächenhaft oder räumlich gedachte Bezugsgröße hindurch: ›durch diesen Ort, durch diesen Gegenstand, hindurch‹; auch relativ.
Phraseme:
einen strich d. machen
›etw. verhindern‹.
Syntagmen:
jn. d. auslassen / einlassen, etw. d. machen / ziehen
;
j.
(Subj.)
d. faren / schwimmen / reiten / sehen, etw.
(Subj.)
d. fallen / fliessen / gehen
.

Belegblock:

Thür. Chron.
7v, 29
(
Mühlh.
1599
):
Darnach zoch Hannibal in Apulien in das Gebirge / vnd machte / wie gesagt / Wege dadurch / daß er möchte in Gallien kommen.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
um 1507
):
Vnd thut notht, daz dw allein dy awfrechten linj dordurch tzichst vnd dornach dorein reist dy gestalt des angesichtz fürsychtig.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
250, 6
(
Nürnb.
1548
):
selig ist der / dem solche schuld nit zugerechnet / sonder ein strich dadurch gemacht wirt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Da zerrisset das netz, und alle die vische die dar in komment, die vallent derdurch.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
Sü [600 Ungerer] worent alse gedurstig und alse snel, daz kein waßer so dief waz, sü rittent oder swemtent derdurch.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
Vber das so ist noch ein Thor / der Einlaß genant / dardurch frembde vnd einheimische Personen Nächtlicher Zeit [...] ein vnd außgelassen werden.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
170, 10
(
Augsb.
1553
):
begeúß den fisch aúff das diechlin, so gat die brie dardúrch aúff den fisch.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
; Hs.
17.
/
18. Jh.
):
Item ob ein luken ainß zaunes zuegemacht wär, und ain anderer auch recht dardurch zu faren hette, denn soll das verkündt werden.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
51, 7
(
mslow. inseldt.
,
1526
):
Jedoch das ein Viehetrifft obenhalb dadurch
[durch die Hecke]
gehe.
Thür. Chron.
3r, 26
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
101, 35
;
Sappler, H. Kaufringer
11, 232
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
Kausaladv.: ›aus diesem Grund, deshalb‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  5,  3.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
19, 24
(
thür.
,
1474
):
da habe her by ir etwaz entzcaben, unde sye sy dardurch zcu frü gekommen unde eyns kindes vorfallen eher der rechten zcyt.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
daher er [Rudolf] / als ein anderer Joseph / von seinen Bruͤdern und Befreundeten angefeindet und verfolgt / aber dadurch nur naͤher zum Ehrenziel gefoͤrdert wurde.
Lemmer, Brant. Narrensch.
20, 20
(
Basel
1494
):
Dar durch verdampt in hellen gluͦt | Gar mancher vmb solch synden sitzt.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
pfaltzgraf Bylypfen [...], der sich in seins suns hilf geschlagen und dar durch der acht und aber acht tailhaftig gemacht het.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
11, 39
(
tir.
,
1464
):
Ich sag dankh meinem got, wend ich pin des wirdig, das mich die welt hasset. Ich wais wol, das ich dardurch küm zu der himlischen freüden durch die schmäch vnd durch das gut lob.
Langen, Myst. Leben
180, 20
.
Vgl. ferner s. v.  5,  8.
3.
Modaladv.: ›auf diese Weise, durch dieses Mittel‹; auch relativ.
Syntagmen:
jn. d. bessern / bewaren / bewegen / stärken, d. ruhe schaffen
;
etw. d. erlangen / preisen
; etw. (Subj.)
sich d. meren
.

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
294, 9
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
Ich meine, die dienest gernde schar | sol dienen; dar | durch [...] man sie mit freude und mit craft bewar. | in triuwen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
67, 26
(
Frankf.
1535
):
das du wirdig werest czue leiden durch Jesum willen [...]; vnd die heiligen gottes die würden sich grösleichen freuen, vnd deine nächsten die würden vast dar durch gepëssert.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
lagerte er [der Hertzog] sich vor diese Stadt / des Vorsatzes / dieselbe anzugreiffen / und den Flandrischen Orthen dadurch Ruhe zu schaffen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Damit all vnser wandel vnd pflicht, | Sey stets allein dahin gericht. | Deinen Namen dadurch zu preisen.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
als addir’ ich diesen grad / dem angulo Orientis, erlange dadurch 31°. 31′.
Kehrein, a. a. O. (
Nürnb.
1631
):
Durchs Land er hin vnd wider raͤyst, | Vnd uͤberal sein krafft beweist. | Beyds zu Wasser vnd zu Land, | Dadurch sein Namen ward bekandt.
Bauer, Geiler. Pred.
100, 31
(
Augsb.
1508
):
Der menschen ainer erwirbt auch offt umb gott. mit seim gebeet. das den anderen menschen / das gottes wort angenem würt / die dass sunst verachteten unnd es ynen nitt nutz machten / das die dardurch bewegt werden.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy pat got mit innigem hertzen [...], das sy durch die genad des heiligen geists dem künig kunde gesagen, dardurch sein gemüet gepessert wurd.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Das auch niemants auf der herrschaft pennwassern ân der herrschaft wissen sich unterstee wier zu schlahen, und sonderlich dardurch der visch sein strich nicht haben möcht.
Mathesius, Passionale ;
Langen, Myst. Leben
172, 17
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
40
;
Eschenloher. Medicus ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
2, 14
;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
19
;
54
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v. , .