besingnis,
die
;
-Ø/–
.
›Totenmesse, Seelenmesse anläßlich der Beerdigung, Exequien, feierlicher Trauergottesdienst; Beerdigung e. P.‹; oft im Orientierungsfeld mit , (s. v. , Zahlwort, 4), ,  2,  5, und anderen kirchlichen Bräuchen und den damit verbundenen Finanzpraktiken;
vgl.  2.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
 3, (s. v.  1),  1, ;  2.
Syntagmen:
die b. läuten, (jm.) eine b. halten; die b. erleschen / fürgehen; zu der b. reiten, etw. von der b. bedürfen; b. des keisers / bischofs; erliche / geistliche / lobliche b.

Belegblock:

Franck, Klagbr.
222, 39
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
man muß ihn [todten] ein besincknuß begeen (vnd das nit on gelt) du woͤllest dann [...] der ketzerey verzickt werden.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 682, 4
(
schwäb.
,
1530
):
wan besünknuß johrtag oder dergleichen gehalten werden, so ist der würt den opferwein nit schuldig.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
1521
):
so werdt ir alle zeit versehen mit den sacramenten, mit predigen, mit taufen und was ir von besinknüs bedürft.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
nachdem soliche eerliche besincknus erloschen ist durch falsche leer, auch von groses costes wegen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnberg
1631
):
Weil denn nun das Exercitium Geistlicher Besingnuß so ein vralter, Christlicher, vnnd Gottseliger gebrauch ist.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
do begiengen sy die leichreste
[Var. Augsb. 1477/80:
besingknuß
]
vnd derfúlten sy stercklich mit michelem wainen vij tag.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1558
):
Von des kaiser Carls besincknus und wie kaiser Ferdinandus hie eingeritten.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1558
):
wann man wollt nimer opfern noch meß friemen, besingknussen leuten, weder vigil stiften noch umb leibpfenning nichts geben.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
aber die Teutschen [...] hielten im ein êrliche begänknus, warn im (wie wir sprechen) auf dem opfer, besingnus und grebnus, bestätteten in herlich.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 170, 18
;
Schade, a. a. O. ; ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 517
.