opfer,
das
;-(e)s/-Ø
.– Zu ,Opfer‘ unter sach- und kulturgeschichtlicher Perspektive s.
Lex. d. Mal.
; zur theologischen Bedeutung: 6, 1411
LThK
.7, 1986, 1166-76
1.
›Opfer, Gabe, die ein Mensch unterschiedlicher hierarchischer Stellung einem als überirdisch angenommenen Wesen, einer antiken Gottheit, dem Gott des Alten Israel, einem Götzen (s. 2), dem Teufel, auch dem Jesuskind sowie Jesus Christus (als 1
1, 1 gesehen) darbringt und die der Empfangende mit Wohlwollen annehmen oder als nicht genehm ablehnen kann‹. Materialiter besteht das opfer
in Vieh, Geschenken, Brot, Wein, Blut. Die Darbietung erfolgt nach den Belegen in einem Ritual, das einen Gebenden und Nehmenden, einen Altar, Verbrennungseinrichtungen u. ä. sowie Handlungen wie 1, (V.) 1, , , (V.) 1, (V.) 1 voraussetzt (oft mit Ellipse einer oder mehrerer dieser Größen bzw. Handlungen). Den Zweck des opfers
bildet die religiöse Verehrung des Begabten, die Dokumentation von Gehorsam ihm gegenüber, die Gewinnung seines Wohlwollens. Dieses Muster setzt sich bis in die verchristlichten Formen des opfers
fort, so daß für eine Reihe von Belegen keine klare Abgrenzung der älteren, oft als heidnisch-abgöttisch bewerteten, und der als christlich anerkannten Opferhandlung möglich ist. Mehrfach erfolgt aber eine Abwertung des alttestamentlichen opfers
als rein rituell, materiell, unmenschlich
, als den Menschen zum 1 machend; damit geht die Hervorhebung der neuen Qualität des christlichen Opfergedankens in Ausdrücken wie 1, 2, 1
3, got lieben, werke
der Nächstenliebe, (der
) 1, geschworener eid
, 1
3 einher; vgl. 1
1 (zu dem 1 in der Regel im Verhältnis des nomen acti, teils aber auch des nomen actionis steht).Erhöhte Belegdichte für das ältere und mittlere Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
das o. braten / salzen / geben / essen, die magi, die Juden ein o. bringen, das o. auf den altar füren
, [wohin] legen, Jesus das o. nicht wollen, got js.o. warnemen, dem götzen / herren ein o. bringen, die drei könige Jesu ein o. bringen, dem teufel ein o. opfern
; das o
. (Subj.) nicht ganz sein, feist werden, jm. nicht gefallen, die opfer bei der tafel, dem rauchfas / altar bedeutet sein, Isaac ein o. sein
; blut den teufeln ein (genemes) o. sein
; des opfers gedenken
; jn. durch das o. darbringen, den göttern im o. treu sein, jm. in dem o. brot und wein bringen, js. blut mit dem o. mischen, die stat mit opfern reinigen (von der pestilenz), den könig mit einem o. eren, j. vom o. reden, zum o. mezgen, jn. zu einem o. verordnen
›aufopfern‹, zum o. verbrennen, vieh zu einem o. bringen, salz zum o. legen
; das o. der reinigung / busse / gerechtigkeit, gottes leichnams
; das geneme / lebendige / reine o
.Wortbildungen:
opferdienst
opfergeschir
opfergucker
2
1; dazu bdv. bzw. Orientierungsfeld: , , , ), opferknecht
opferkuche
opfermal
polluctum
; Deutung des Belegs unsicher, s. u. Maaler
), opfermesser
opfermezger
opferspäher
opfertier
opferverkäufer
opfervieh
Belegblock:
Daz sie daz opfer azen | Fegoris des abtgotes, | Dar an sie des gebotes | Unses herren vorgazen, | Die Fegoris opfer azen.
Eben also redet er auch vom Opffer dieses Tempels, Psal. 50.: ,Was wolt jr mir Opffern? Meinstu, ich muͤsse Rindfleisch fressen und bocksblut trincken? Wo her hastu deine Opffer. Rind, Schaff, Ziegen? Jsts nicht zuvor alles mein?‘
OPffer vnd Speisopffer gefallen dir nicht / Aber die Ohren hastu mir auffgethan / Du wilt weder Brandopffer noch Sündopffer.
DEnn wie die Leut zu Helice / | [...] | Jhre Feind aus Jonier Land / | Vnmenschlich zum Opffer verbrand.
Offer das mâ brêt Holocaustū.
Culter proprie, ein opfer messer. Cultrarius, uictimarius [...], ein messer damit man die clunes der opffer teylt.
Bildschnitzen so hab ich gelehrt / | [...] | Da ich der Heyden Goͤtzen macht / | Die man anbett vnd Opffer bracht.
Get unde lerit waz daz sy: ich wil dy barmherczekeit unde nicht daz opphir.
Wie daz sine
[des
rebocs]
wirde lanc | Vor der crefte vursten dranc | Unde nam em offenbar | Opfer dienstes manicpar. Her [DER HERR] gedencke allis dines opheres, vn din opfer werde veist.
Wan ein îclîcher wirt mit dem fûre gesalzen, und alliz opfir wirt gesalzin.
ûf daz si gêbin lebindinge opfir, nâch dem alse gesprochin ist in der êe des herren: ein pâr tuͦrteltuͦbin.
in der selbin zcît wâren suͦmelîche bî ime und botscaften ime von den Galilêêren der blût hatte Pilâtuns gemischet mit irme opfere.
Gott von hertzen lieben / vnd seinen nechsten wie sich selbs / sind solche werck / die alle opffer vnnd brandopffer vbertreffen.
zuͦ den opffer túren der gefridsamen zwen ochssen
.
v.
wider .
v.
zigen boͤck v.
ierig lemmer.
Das waz das opffer [
DanckopfferLuther
1545, 4. Mose 7, 35: ]
elisur des sun sedeur. Acerra, Ein rauch faß / oder opffergeschirr.
Ysayas sprichet: ,herre, únser opher ist nit gantz, won du vellest nit únser vigint‘.
do sprach Saul: ,wir went es [vihe] ze aim opher bringen únserm herren‘. do sprach Samuel: ,Saul, waist du daz únserm herren gehorsami lieber ist denn daz opher?‘
Der [Melchisadech] bracht in dem opfer sin | Daz edel brot und och den win | Dem patriach Abraham.
Einen zuͦ einem Opffer verordnen / oder dz er aufgeopfferet werde. Aræ destinare aliquem.
Opfferthier / n. Opffervich / n. [...] Holocaustium.
Knüw nider, Isaac, min liebes kind! | [...] | Dann du ietz muͦst das opffer sin.
[die hailigen try kúng] Nun soͤllent ir wissen, als sie unserm herren sin opffer brauchtent.
Du solt trew sein den goͤttern nichtt allein jm opffer. Sunder auch bestendig in geschworen aÿden.
di drey oppher sind der chirchen, die in der alten ee bedewt sind pey der tafel, peym rauchvas und peym alter, das opher der puͦzz, der gerechtichait und gotes leichnam.
Ebd.
21, 15
: Allmechtiger got, wıͤr pitten dich fleizzichleichen, hais das opphert mit den henten der heiligen engel fueren auf dem hohen alter.
Die rueften den namen des gottes Baal an von frümorgen hincz mittem tag vnd sprachen: „Erhör vns“ vnd giengen vmb den altar [...] vnd machten sich pluetrünsig [...], wann den teẅfeln ist menschleiches pluet gar ein genëms oppher.
Alle römische geistlikait [...], pfaffen münich korherren pischof (wie sis nenten) vogelseher wârsager wetterpanner geistbeschwerer opferspeher lustgesegner muesten singen pfeifen tanzen peten in allen kirchen umb ain regenwetter.
Die wársager, münch und paffen, hantschauer, voglseher, opferkuker, künftiger ding verstendig, sternseher [...], so umb rat und auslegung gefragt wurden, damit si das gelt von den leuten brächten, machten [...] die leut gar zu narren.
Thür. Chron.
3r, 20
; Gille u. a., M. Beheim
100, 44
; Wyss, a. a. O.
2956
; Heydn. maister
21v, 8
; Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
187, 106
; 2.
›heilswirksame geistliche Zuwendung des Menschen zu Gott, die von opfer
1 her tropisiert und von Gott als Opfer anerkannt wird‹; diese Zuwendung findet sich lexikalisch als 4, 1
1, 1
3, , 1
(V., unr. abl.) 2, 2, , innerlich leben
gefaßt; ihr Ziel bzw. die Antwort Gottes erscheint als 2, mit den engeln / heiligen vereinigt werden in der ere gottes, got begegnen durch Christum, got gleichen in minne, (sich) in wesenlicher einigkeit vereinigen
; Älteres und mittleres Frnhd.; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, oft der Mystik.
Syntagmen:
ein o. bringen, dem vater das o. opfern, das o. in gottes schos setzen
; geduldigkeit
(Subj.) ein o. sein, in Adam ein o. volbracht sein
; sich in dem o. (nicht) freuen, gehorsam zu einem o. empfangen
; das o. des lobes
; das hohe / lebende o
.Belegblock:
den er [Adam] lebete nicht eüßerlich nach dem Fleisch, darumb war er geopffert vnd in ihn wardt vollnbracht alles opffer, dieweil er Gott gelassen war.
due en salt dich niet vreuwen in dem offer.
Gutlich er [Got] en
[den
kinden]
wider tut | Dar nach, wand er sie entpfet | Dem opfer glich daz man set | Inneclich in Gotis schoz. Gedultikeit in lidenne ist ein lebendes opher, es ist ein suͤzzer smak dez edlen balsamen vor minem goͤtlichen antlút, es ist ein uf tringendes wunder vor allem himelschen here.
Wir súllent opfern dem vattere in eren vnd in wirdikeit allen den dienst vnd alle die werg, die Cristus in sinre menscheit von minnen ie geworhte, so wurt al vnser gebet erhoͤret. Wir súllent oͮch opfern dem vattere in Cristo Ihesu allez das innige zuͦfuͤgen der engele vnd der heiligen vnd aller guͦter menschen, so werde wir mit in allen vereiniget in der eren gottes.
min schepher und min erloͤser und min behalter und min lon, dis tuͦn ich alles durch dich, nu enphach minen willen und min gehorsami zuͦ aim opher.
3.
›Christus als von Gott eingesetztes sowie von ihm selbst (als Sohn, in Wesenseinheit mit dem Vater) übernommenes Sühneopfer für die Sünden der Menschen, damit für deren Erlösung‹; ›brot
und wein
als die materialen Gestalten, in denen Christus (nach der Konsekration) das Sühneopfer in der Feier des Heiligen Abendmahles fortwährend vollzieht und damit das opfer
ist‹; die theologischen Deutungsprobleme zu opfer
erscheinen in den Belegen nur randständig; vgl. Lex. d. Mal.
; 6, 1412
Goertz, Liturgie.
; tropisch: ›Feier des Abendmahles‹; 1977, 129, 401
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
jm. das o. nachwerfen
; das o
. (Subj.) die pein abtilgen
; Christus das o. sein, sich als o. dargeben
; got bei dem o. sein, Christum für das o. erkennen, mit dem o. erlösen, j. zum o. gehen, got seinen son zum o. gemacht haben
; das o. des blutes, des kelches
; das o. von wein
; das feuchte / lebende / wirdige / tägliche / immerwärende o
.Wortbildungen:
opferbrot
opfermeister
opfertier
Belegblock:
ein oblâtâ er dâ sach | in den luftin ebin | kegn sinem munde swebin | glîch dem opfirbrôte, | daz zu lobe gote | ûf dem altare handilt | in gotis wârin licham.
Opfer võ wein od’ feicht opfer Libame͂.
zu diesem End hat CHristus der HErr das H. Hochwirdig Sacrament des Altars eingesetzet, nicht allein der Communion halben, sondern daß es wehre ein taͤglich jmmerwehrendes Opffer nach der Ordnung Melchisedech.
Gelobet sey der jmmermehr / | Der dich mit seiner aufferstehung suͤsset, | Christ Osterlamb vnd opffer Thier?
[jhr wollet] Christum daraus fuͤr ewre Gerechtigkeit / Weißheit / Opffer vnd Seligmachern / [...] / lernen erkennen.
Dieweil wir hie in dieser Weissagung hoͤren / das Gott auff seinen Sohn die Suͤnde geworffen / vnd jhn zum Opffer fuͤr vns gemacht hat.
DEr fuͤnfte nam gots leichnamen / haizzet in Latein Sacrificium zv devtscher zvngen ain opfer warvmb aber gotes leichnam den namen / habe dz ist durch vier sache
(nämlich:
weg, heiligkeit 1; 7,
kraft 3; 4,
hilfe).
Opffer des kelichs. libatio.
Das ist nun vnser lieber Herr Jesus Christus / [...] / sich alß ein opffer vnnd bezalung fuͤr vnsere suͤnd am Creutz dargeben.
mit solicher jemerlicher not han ich dich und die uzerwelten erarnet und mit dem lebenden opher mines unschuldigen bluͦtes von dem ewigen toͮde erloͤset.
Es kam doch darzu, das sy [die luterischen fursten] alle artickel, [...], liessen fallen buß an fuer artickel, als [...] des ampt der heyligen meß kain opfer sey.
daß der Hochmeister / dem Ludwig Steudlin das Opfer auff dem Altar / in der Kirchen offentlich nachwarf.
Got, in drivaldikait ainvalt, | er hat mit vil figuren schen | gezaiget, das zu lest sol sein | das wirdig opfer brot und wein.
4.
›als opfer
1; 2 tropisierte, damit ins Religiöse überhöhte Abgabe, Spende, Stiftung des Menschen an die Kirche oder deren Vertreter‹; als Voraussetzung des opfers
werden genant: 1
3, 1, meinung des herzen
(vgl. 2
5); das opfer
in diesem Sinne unterliegt der weiten Spanne zwischen Freiwilligkeit aus individueller religiöser Gesinnung gegenüber der Kirche als Vermittlerin des göttlichen Heilswirkens in die soziale Wirklichkeit und äußerer, sozial zwanghafter bis hin zu rechtlicher Verpflichtung; es besteht – material gesehen – in Geldbeträgen (einschließlich finanzieller Rechte), landwirtschaftlichen Produkten, Tieren, Hausinventaren, kirchlichem Tagesbedarf (z. B. Wachs), Schmuck u. ä., deren Verwendung für die Aufrechterhaltung der kirchlichen Organisation oder für die Armenfürsorge vorausgesetzt wird; mit letzterem kommt opfer
tendenziell in die Nähe einer 5. Besondere Anlässe zum opfer
bilden die Taufe, die Heirat, der Tod (mit 3, ), die Beichte, die Messe, Totenfeiern, Ablässe, Gedächtnisse, die Kirchweihe, Gesandtschaften; der äußere Vollzug wird sichtbar in der Deponierung des opfers
auf dem Altar oder in einem ; als Zwecke finden sich in den Belegen das (das
) 4; 5, der 2 der sele
, vielfach bleiben sie aber unbezeichnet, da sie präsupponiert werden; Strafandrohungen unterstellen mehrfach eine mißbräuchliche Handhabung des opfers
(oft Verdacht der Bereicherung, z. B. durch rauben
, aus dem schweis
der menschen
); Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): 5; 6, , 2
9; 12, 1 (metonymisch), , 1, 5, 5, 1, , , 5, (der/die/das
) 6, .Syntagmen:
ein opfer aufheben / aufsetzen / aufnemen / einnemen / nemen
(von seiten des Befugten / Empfangenden), ein o. bringen / entrichten / geben
(vielfach) / opfern / tun
(jeweils von seiten des Gebenden), ein o. freilassen
›freistellen‹ / teilen / berauben, ein o. in den kasten stecken, die o. abschaffen
; ein / das o
. (Subj.) rein / schlecht
›schlicht‹, ein gutes werk sein, zu js. willen stehen, jm. schaden bringen, das o. den (weiten) mund (des babsttums) nicht erfüllen, ein o. jm. nicht werden, dem pfarherren gebüren
; bei dem o. meister sein sollen, für ein o. bitten, jn. mit einem o
. [wohin] schicken / senden, von o
. [ein Betrag] gefallen, die messe zu einem o. geworden sein
; das o. des gerechten menschen, das o. auf dem altar, sonder innigkeit, von geld / wachs, vom schweis der menschen
; das grosse / liebe / rechte o
.; der dritte pfenning des opfers, die grösse / lebendige / mannigfaltigkeit des opfers
.Wortbildungen:
opferampt
opfergesang
opferhochzeit
opfer|
2
kandelopferliecht
Belegblock:
so gefellet von oppir das jar 30, 31, 32 m. uff und nedir geringes geldes.
,kom erzu, das du hoͤrest, das ist besser, denn der Narren opffer / [...].‘ Opffer ist ja ein gut werck.
uff dem jargezit vur vigilien, missen, presenz, offer, beginenkost, zu bitten, summa 9 gl. 15.
1576 den 13. oct. hat Peter von Weinsberch, [...], die collation des offeramtz oder campanarii ad Gradus Marie bekomen.
Da man das ewangelium laß, | nu horent, was der frauwen opffer waß: | ein alrot gulden vingerlin | von edelme gesteine.
Nicht dÿ grösße adder manchfeldigkeitt des opphers sunder Jnnigkeitt vnd meÿnu͂g des hertzen sÿtt gott an.
XXI hab ich Johannes Hyll probst zcum Sehe laiß vorkundigen, daz die bothschafft dez heiligen geistes wil uff nehest montag [...] alhie zw See ablaß vorkundigen unde oppher uffnemen.
swer sich erbarmet ober den armen der gibit got ein lib oppher, und des gerechten mensche oppher erquicket sines selbes sele.
Do sante her
[ein
keyser]
kegin Jherusalem an siner stat eyn heyligin bischof mit grozem oppir unde mit bequemir geselleschaft. bey derselbigen leiche und opper sal eyn ieder meister und meisterynne seyn bey der busse.
so man kinder taufft [...] vnd die vier oder siben opffer darnach vil patrocinia vnd kirchweyhung [bestelt].
So als die von Rochlitz keine redlich ursach noch beweisung haben des opfers halben, das in dem oder fur dem bild Sancti Liborii gefelt.
Opfergesangk. offertorium.
Welcher des nit tete und aldo die vier opfer were, der sol unleßlich eyn virdling wachs zu pen geben.
den gaistlichen, denen das alles an opfern, beychtgelt, begengknussen und anderm merklichen schaden und abgang pracht.
das opferliecht
, welches von einem Knaben gehalten wurde.
Wir gedencken auch der meß nicht / die von wegen des gewinß zu einem opffer sind worden. Franck
, Klagbr. 222, 37 (˹wohl Nürnb.˺ 1529): Das thier het auch eins leben schlundt, | Pedewt des pabstum weitten mundt, | Den doch gar nie erfüllen datten | Aplas, balium, noch anaten, | Pann, opfer, peicht, stift zw gotzdinst.
Ach was wirt manig salter und vigilien gelesen und manig messe gelesen und gesungen und manig gros oppher geophert, das es den die es tuͦnt, niemer nút da von enwirt.
welre priester ein wip oder concubyne hette, der solte nüt messe lesen, und die leygen soltent ir messe nüt hoͤren noch soltent in weder opfer noch zehenden geben.
es mag oͮch wol von mynne wegen der bor ein ein opfer tuͦn der sel zuͦ trost und zuͦ helf, ob yemant versumet were an dem rehten opfer, das es do got setzen wolte an die ende der gerehtikeit; dasselbe opfer süllent die priester glich teylen und dem gantzen dryssigisten der selen ein gedechnisz fuͤren.
Zum dritten so soͤllent sÿ im ouch gaͤben den dritteill us dem stock unnd bette unnd die laͤbendigen opfferr, des glichen, was den namen sol han von den múllÿrederen, den zaͤchenden ouch von wielsteinen unnd gartten.
er gab die siben opfer sein | und den zehenden oun alle pein.
Ebd.
11, 337
: stet auf und nempt des opfers sold, | der ew wirt von mair Perchtold, | des grebnuß hiut ze kirchen ist.
dem Püttinger geschach ain tail ungüetlich, dann sie hetten in besungen und das opfer von im eingenommen.
da stuͦnd auch ain silberin peckin mit gelt, das mocht jederman zuͦ opfer nemen.
49. Von vieh. 50. Von tauben. 51. Von gemainden. 52. Von hubgelt. 53. Von anfallendem gut. 54. Wer gut von im git. 55. Beschutten graben. 56. Von taufen. 57. Von opfern
(Kapitelüberschriften betr. Totenopfer).
zu yedem hochzit, der da viere seind, gen. die vier opferhochzit, der herrschaft 1 mülkuchen weder zum höchsten noch zum mynsten, die hond bißher die amptleit genossen.
hat er solches in Meinung ihme den Gesund zuerlangen / zum heiligen Creutz mit einem Opfer von Wachs vnd Gelt allhero versprochen.
Almusen gsang / gab gsang / opffergsang / Dann vor zeyten haben die Leut / dieweyl man solchen gsang gesungen / in der armen kastenn jre gaben offerirt.
was opffer auf den alter wıͤrt von phenning gelt oder silber oder gold, das ist ain des pharrer.
Hat pfrüend gestift und sold gegeben den predigern, auch das opfer gepoten und aufgesetzt, die es einbrachten.
Und schickten itzgenant fürsten [...], aus besunderer andacht umb irer sêl hail willen gên Rom mit gar grossem opfer.
ëtleich, die da got oppfern [...] von dem swais der armen menschen, Söliche oppfher die sint graussam vor der ewigen güetikhait.
5.
›kirchlich-religiöses Ritual, wie es vor allem im Rahmen einer Seelenmesse, Leichenfeier, eines Totenbegängnisses gehalten und mit einem Opfer verbunden wird; Teilnahme an einer solchen Zeremonie‹; die Gewichtung der Komponenten, speziell der Teilnahme und der Leistung, ist nur im Sinne eines Mehr oder Weniger zu bestimmen; Vielfach chronikalische Texte.
Phraseme:
auf dem opfer sein
; zu dem opfer gehen
(o.ä.).Belegblock:
Auch sal man betwungen sin, zu dem opper zu den lijchen zu geen bij der eynunge.
do begieng man kaiser Sigmunt zu dem Newen spital mit der vigil und [...] mit einer herlichen selmess, [...]. es was gar ein groß opfer und mes genug.
darnach zu obersten begeng man in zu dem spital mit dem opfer.
do lüt man dri stund und hattend im da all pfaffen ain vigili, und an der mittwochen das opfer.
so die selben [geischeler] ein liche hettent der ein bruder waz, so gingent sü sich geischelnde zuͦ dem opfer.
Der winter ward noch nye so kalt / | Der pfaf ward auch noch nie so alt | Daß er des fewers begert / | Die weil daß das opffer wert.
So ouch hinfuͥr ein begrebdtt gehallttenn wirtt, soͤllenn die leidfrouwenn nitt mer gefuͤrtt werdenn, vnnd darby ouch niemannd schulldig sin mitt demselbenn wyter dann ein mal zuͦ dem opffer ze gannd.
daz die kaiserin zuͦ opfer solt sein gegangen in irem guldin gwand, in ir kron, in ir grösten kaiserlichen er und solt die chron geopfert haben vor allen herren uff den altar.