bürgermeister,
(häfig:)
burgermeister,
der
;
-s/-Ø
, auch
-e
.
– Gehäuft in urkundlichem Schrifttum.
›Vorsitzender einer Gemeinde-, Stadtverwaltung, Bürgermeister‹;
zu
1
 2,  3.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
2, 1047
.
Bedeutungsverwandte:
,  2, , .
Syntagmen:
einen b. begeren / kiesen / nemen / setzen / unterrichten / wälen, jn. zum b. (er)wälen / setzen / verordnen; b. und rat / ratman; ein adliger / alter / erenfester / ersamer / fürsichtiger / getreuer / lieber / verordneter / weiser b
.
Wortbildungen:
bürgermeistereid
(a. 1573),
bürgermeisteressen
(a. 1615),
bürgermeisterknecht
(a. 1480),
bürgermeisterpflicht
(a. 1544/5),
bürgermeisterrechnung
(a. 1525),
bürgermeisterstand
(a. 1516),
bürgermeistersverwalter
›Bügermeisterstellvertreter‹,
bürgermeisterwal
(a. 1544/5).

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
4, 15
(
preuß.
,
1399
):
der burgermeister dedit 20 m. scholt von der stad wegen.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 49, 4
(
preuß.
,
1448
):
so gab der burgermeister von Danczik unserm herren vor von den kleynen schiffen.
Dat nuwe Boych (
rib.
,
1396
):
dat eyn yeclich de Burgermeister gewest war, darvur hauen sculde jarlichs syne lijfzucht.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
burgermeister ind amptman | weder spraichen sy nochtan.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1436
):
das die gemeine vom niderdorf zu Bey ein schützen und burgermeister zu kiesen hab.
Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1443
):
daz die stat von Trier zwenen burgermeistere in derselben stat gesatzt hait und von alders doch keyne burgermeistere sunder scheffenmeistere da gewest sint.
Köbler, Ref. Wormbs
25, 7
(
Worms
1499
):
durch erlaubnus vnnd beuelh eins Burgermeisters.
Laufs, Reichskammergo.
134, 30
(
Mainz
1555
):
so wider ein gantze gemeyn proceß außgehen, sollen dieselben den bürgermeister und rath [...] durch den botten verkündt werden.
Kollnig, Weist. Schriesh.
259, 9
(
rhfrk.
,
1623
):
Burgermeister und rat zu Schrießheim hat alle zeit diese freyheit gehabt.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1661
):
Bede burgermeister heten vor diesem die banweid abstecken mueßen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
ward er über die gantze burgerschafft [...] mit deß mehrertheils einhelligung zum burgermeister gewehlet.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Do bekanten sy, als sy der burgermeister geheisen unnde en pfohlen hatte.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
242, 10
(
thür.
,
1474
):
Daruff hat Nigkel Wuchenschuch zcu eyner wissintschaft gesatczt vier burgermeister von Sultcza.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Der richter muz vorwert manen den burgermeister, daz he den brif zu dinge brenge.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Ir seit ime auch darumb noch umb das verpieten des burgermeisters.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1538
):
du wollest uns zu gnedigem gefallen dich eigentlich erkundigen, wie es burgermeister und rat zu Gorlitz mit ihren hemmern halten.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Dy ander ratmanne unde burger gemeynlich sullen deme burgermeister unde den andern synen kumpanen volle macht gebin.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Consul Burgermeister. Consularis Alt Burgermeister. Proconsul Burgermeisters Verwalter.
Gille u. a., M. Beheim
280, 2
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ir herren richter, schöffen, | schulthaissen, purgermaister, nemend war, | die warheit wil ich öffen, | wie es nun umb gerichte leit.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Den ersamen, weysen, unsern lieben, besondern burgermaister und rate zu Rotenburg uff der Tawber.
Bobertag, Eulensp. (
Straßb.
1515
):
stůnd der ammeister oder burgermeister an dem marckt.
Sappler, H. Kaufringer
5, 487
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der burgermaister von der stat | und mit im der ganze rat | komen da gegangen dar.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1540
):
In solcher abtailung ward weiter abgeredt, daß allweg hinfürohin der ain burgermaister von den burgern [...] erwelt werden solle.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1419
):
Wir der burgermeister und der raͧte zů Núwenburg tůnt kunt allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1371
):
Wir haben ǒch gesetzet, das nieman kainem burgermaister zů den wihennehten kain botten senden sol.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
also kriegte der obgenant von Habspurg und die usgeslagnen von Zúrich lang mit dem burgermeister.
Goldammer, Paracelsus
5, 212, 18
(
1530
):
der burgermeister hupfet auf von des lobs wegen und lechlet mit ihm selbs.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1363
):
Swer zuͤ puͤrgermaister erbelt wirt, der sol daz nicht widersprechen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Plinius sagt, es sei in das statpuech zue Rom geschriben worden, das pei den zwaien bürgermaistern zu Rom [...] ein maidlein ein kneblein worden sei.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1402
):
es sollen auch die burgermeister und andern burgern albeg zwier in dem jahr überal in dem markt zu altn feurstettn und zu dem feuersoln.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Da was die zeit ein burgermaister, genant der Holtzer.
Skála, Egerer Urgichtenb.
133, 12
(
nwböhm.
,
1574
):
Jacob hab Ins Burgermeisters hause Alhier Ine Crießen gebethen.
Schorer, Sprachposaun
73, 22
(o. O.
1648
):
das Kleid muß fuͤr allen nach des Buͤrgermeisters Tochter Kleidung geschnitten vnd gepasset seyn.
Leisi, Thurg. UB
8, 248, 32
;
360, 12
;
391, 34
;
420, 4
;
438, 2
;
586, 3
;
Bremer, Voc. opt.
1, 230
;
Schmitt, Ordo rerum
112, 1
;
113, 4
;
Hulsius
C ijr
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 125
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 27
;
Wielandt, Leinengewerbe.
1950, 168
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 35
;
Dietz, Wb. Luther ;
Shess. Wb.
1, 1237
;
Bad. Wb.
1, 375
;