meister,
der
;-s/-Ø
, auch -e
.1.
›mit der Aura hoher, altehrwürdiger, oft religiöser Weisheit ausgestatteter Gelehrter und zugleich Lehrer der Freien Künste (sowohl des Triviums wie des Quadriviums), Philosoph, allseitig Wissender und Könnender‹; mit Öffnung zu ›Fachkundiger in Sachfächern und außerhandwerklichen Berufen, Person, die verschiedene Künste beherrscht und beruflich ausübt (z. B. den meistergesang
, das Recht, die Magie, die Medizin und Pharmazie, die Falknerei)‹; die Bewertung des meisters
ist meist positiv; insbesondere der Gelehrte der Fächer des Triviums unterliegt aber auch dem sarkastischen Spott.Syntagmen:
den m. bebieten / bekeren / betriegen, den m. bitten, das [...]
; jn. m. heissen
; der / ein / die m. dichten / leren / sprechen / reden / zaubern, eine lösung geben, got erkennen / suchen, nicht finden, die silben spalten, salben machen, jn. unterweisen, von etw. verjehen
›sprechen‹, das ros im hintern zäumen
›von hinten aufzäumen‹, der m. schreiben / sprechen, das [...], nicht wissen, was [...]
; j. ein m. der astrologie / kunst sein
; dem m. einen rat geben, gebieten, zu [...], dem m. die warheit bekant sein
; sich mit einem m. beraten, etw. von den meistern studieren, der jünger nicht über den m. sein, jn. zu m. machen
; der m. der ehe / künste / natürlichkeit / sitte / weisheit / heiligen schrift, der m. des laufes der himmel, götlicher kunst, in den rechten, in historiis, in freien künsten, in der astronomie / natur, über die artillerie, von hohen sinnen
; m. Aristoteles, Avicenna, Galienus, Hans Hus, Heinrich von Hessen, Johannes Buridanus, Klingsor, magnus Albertus, Ovidius, Peter, Seneca, Tibullus, Wilhelm von Paris, m. Hans
(für den Henker gebraucht, ironisch); m. klüglein, m. der heiden
(dies für Paulus
); der alte / erbare / gelerte / graue / griechische / gute / heidenische / heilige / kluge / künstereiche / natürliche / weise m
.; die arzenei des meisters
.Wortbildungen:
meisterampt
meisterbar
meistergeld
meisterlied
meisterschule
meisterspruch
Belegblock:
beschleust Habacuc
[Hab. 2, 4]
diese schrifft [...] mit eym meister spruch: [...]. Darumb gehoͤret grosse gedult dazu, so yemand etwas offentlich guts thun will, denn die wellt wil meister kluͤglin bleiben.
Ja lieber, man muͤste dirs meister Hansen am galgen zeigen lassen.
Wenn er nu zu seiner zeit kompt, [...], dem ubergebe ich mein meisterampt darnach, [...] gleube an jhn.
Wo ist ein solcher meister | ein auszug kluger geister?
Nu sprechent die meister, daz, sô man bekennet die crêatûre in ir selber, daz [...].
het der selb meinster ie so vil lateins gelernt als ein schlechter dorfpfaff kan.
Want man bit her lider lange gesongen hat mit funf oder ses gesetzen, da machent di meister nu lider di heißent widersenge.
Maister der hubschenred Orator Retor. [...] Maister des gsangs Musicus.
Iohannes Martines, Meister vber die Artelarey zu Ordaco, entdeckte erstlich die Statt Manoa.
Der junger ist nicht ubir den meister noch der knecht ubir sînen herren.
Do du zu Achademia und zu Athenis mit hohen künsterreichen meistern, die auch in die gotheit sprechen kunden, ebenteure disputierest und mit kunst in meisterlichen oblagest, do sahen wir uns zumale liebe.
Albertus: daz ist die sache daz di meistere sitzin di da lerin sullin di kunste.
Ebd.
74, 9
: groze meistere sprechin Got si ein lutir wesin.
Ebd.
19
: Cleine meistere lesin in der schole daz [...].
Dusse sungen alle also lange keyn einander in grossen treflichen meister lyden an treffende dy astromygen.
Ir gewonheit ist, wen ir eyn sichit, so bebotin si eczliche meystir und vrogin ab der siche moge genesin odir nicht. So begynnen di meystir czu czoubirn. So sint di moge do und sendin noch den di di kunst han czu totin den sichin.
Ein vasnnachspil von den siben meistern: | Herolt: | Nu höret, ir fremden und ir kunden | Hie wirt groß kunst und weisheit funden | Bei siben weisen meistern gra. | Brescianus mit gramatica, | Die lert lateinisch reden und sprechen, | Die silben spalten, piegen und prechen.
Ir weisen meinster alle, | Got geb euch heil und glucke | Zu ewer werden kunst.
er [vatter] schicket meyster zü im [jüngling], dye in underweyßen solten, das er des vatters weyß an sich solt nemen.
wie her Dieterich von Berne und sin meister Hiltebrant vil wurme und drachen ersluͦgent.
Es ist eyn unschuldiger meister. Wenn sich eyner fuͤr ettwas außgibt / und kan yhm nit gnuͦgthuͦn.
Do kam zuͦ mir ein boͤser wicht | Vnd sprach: „was darffstu vns citieren? | Wir woͤllent mit dir disputieren | Vß meister peter von hochen synnen, | Den du nit weist vnd wir wol kynnen“.
[Der muͦß] Mit garn vff winden gelt gewynnen, | Spricht meister Peter von hohen synnen.
Maria fuͦrt ir kindelin | Durch lere zuͦ der schuͦle hin | Und bat den maister iesa | Das er es lerti die schrift da.
daz sy wol fúnffzig hocher natúrlicher maister und wyser glerter mann mit iren süssen worten bekert hát von der irrikait irs haideschen globens.
der jünger ist wie der meister: der den jünger nit annembt, der nimpt den meister auch nit an.
Magister meister [...] maister [...] Magister in proposito dicitur iste, qui habet auctoritatem et officium docendi discipulos sciencias et virtutes. magister eciam dicitur maior alicuius ciuitatis, ut senator, consul, iudex. Et dicitur (magister) a maior et sterion, quod est stacio, quasi maior in stacione; quod autem magister dicitur quasi magis doctus [...].
Dar nach komend maister die die schwartzen kunst kúnnend.
er sant nach ainem pader, | der der kunst ain maister was.
Rhetores et oratores, qui casus ac ficta illustrium viroru͂ populo carminibus, alijsque cantionibus ob oculos posuerunt: quibus hic Augustæ successerunt ij, quos Meistersinger appellamus.
Autenticus [...] der da war kan, maisterpar ist.
Phylosophus Maister der weishait [...] hetten die gewellet si hetten got mugen erchennen. Auch hetten si gepresten der verstentnüsse. Si suchten got aber si funden sein nicht vnd warumb.
Den tötet Julianus, ain maister in den weltleichen rechten, in dem palast.
Ain bewaͤrte erczney des maisters von hyspania fur all fleck der augen vnd das gesicht zu scherpffen.
Jorg Rodendorffer, maister in den sieben frein künsten der Schul und Universitet.
Solhen torotten praelatten gab der haydnisch mayster Arestotiles einen radt.
Unser vorfordern haben irem brauch nach von im [künig Ingram] etlich alte maisterliet gemacht und gesungen.
vor Pythagoras hat man, die wir iezo die ,hohen und wolgelerten‘ nennen, ,doctor und maister‘ haissen, kriechisch ,sophos‘.
Luther, a. a. O. ;
Lemmer, Schernb. Frau Jutte
246
; Beckers, Bauernpr.
50, 4
; Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
18, 13
; Karnein, Salm. u. Morolf
93, 2
; Opitz. Poeterey
21, 27
; Keil, Peter v. Ulm, S.
420
; Reichert, Gesamtausl. Messe
25, 16
; Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 2, 13
; Illing, Albert. Sup. miss.
3143
; Lemmer, Brant. Narrensch.
27, 10
; Goldammer, a. a. O.
2, 86, 19
; Ott-Voigtländer, Rezeptar
208r, 12
; Broszinski, Minner. Chir. Parva
81v, 11
; Sappler, a. a. O.
32, 36
; Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
181, 3
; Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 571, 6
; Höver, Bonaventura. Itin. A
221
; Eis u. a., G. v. Lebenstein
48, 19
; Schmitt, Ordo rerum
140, 1
; 5; Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 150
; 2.
›selbständiger Handwerker, der zünftig ausgebildet ist und seinem Handwerk nach den rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgaben seiner Zunft nachgeht‹.Syntagmen:
einen m. ersparen, das bild / werk den m. loben / schelten, das zeug m. machen, j. viele meister haben
; j. m. sein / werden
; der m
. (Subj.) etw. richten / vertragen
›schlichten‹, arbeiten lassen, dem anderen einen knecht abmieten / abspannen / entfremden, ein kind verderben, dem knecht etw. fürgeben
›auftragen‹, der jüngste m. der anderen meister knecht sein, der m. angeloben, das [...], kein m. mit henkern essen / trinken, aussetzige scheren, jn. ane abschiedbrief aufnemen
; des meisters bedürfen
; einem m. etw. verdingen, ein werk nachschlagen, j. einem m. für einen lerjungen dienen
; das handwerk mit meistern übersetzen, jn. zu m. aufnemen / machen / zulassen
; der m. des amtes / handwerkes, eines werkes
; der ausländische / gute / ersame / geschworene m
.; das gezauwe, der meissel, das gemüt, der eid des meisters
.Wortbildungen:
meisterbot
meisterbuch
meisterbüchse
meistergulden
meisterin
meisterschnit
meisterson
meistertag
meisterwerk
Belegblock:
Zeug macht meister.
Wie das Werck ist / so ist auch sein Meister / das Werck lobt oder schilt den Meister, das Werck schlaͤgt seinem Meister nach.
vorterbet ein meister ein kint mit vnvoger zuͦchte, So muͦz her Daz von lon wedder geben, daz her vntfangen hat, zuͦ buͦze.
als ein bilde lobet sînen meister, der im îngedrücket hât alle die kunst, die er in sînem herzen hât.
dat einich meister dem anderen einichen sinen gemieden kneicht of gesinde binnen sinre gemieder zijt afmiede.
of hei en have die achterstedige zijt eime anderen meister vur einen leirjungen gedient.
sal keyne meister noch sine gesinde keynen ußsetzigen scheren.
welcher zimerman, wölcher meister kann das, daß sein werk wechst in seim abwesen ohn sein hend, der einmal macht und darnach sich selbs mert und macht?
Dy meystir dy enerbeytin nicht, sunder sy lozen andir erbeyten.
Ob einer neme eyn meisterynne oder eins meisters tochter oder eins meisters sone hie in der stadt Freibergk, [...].
sol derselbe, der also einkomen wil [...] geben 7 ℔, [...], in ir meisterbüchsen.
also ein lerekint zuͦ jüngest ein meister wurt durch empzige grosse uͤbunge und würcken des antwerckes oder künste.
daß die Boten
gmeiner meisteren wäber handtwercks in unserem landtgricht Sternenberg vor ihnen klagten,
wie sich ettliche meister und knecht ires handtwercks by innen inlaßind und arbeit fürnemind, und aber weder lieb noch leid (wie sy) mit uns habind. die glichnüsse dez huses ist vor in dem gemüet dez meisters.
Uff einen hohen berg, | Daruff mitt meisterwerck | Ein kanczel wart volbraucht.
Wenn ain maister seim knecht ain arbaitt für gibt zuͦ machen / [...] / wer wolt sprechen / das es der knecht taͤt auß stoltzhait.
dorczu [ein muͤnster zu pawen] bedoͤrfften wir wol eins guten klugen maysters.
alßdan er [schneider] also aufgenommen wirdt, ist er dem handtwerch ain maister gulden vnd ain pfundt wax für daß einschreibgelt aufzulegen schuldtig.
Ebd.
66, 24
: wan er [lehrjunger, ...] [...] außgelehrnt hatt, solle er sich mit sambt seinen lehrmaister [...] bey ainem handtwerch anmeldten [...], auch in ihr maister buech aingeschriben werden.
Ebd.
91, 20
: soll khain maister [...] khainen müllkhnecht [...] ohne furweißung seiner postport- oder abschiedt brieff nit aufnemben.
har vmb stont sú in einem luteren lidende sunder einig werg, [...], rehte als daz gezowe, daz selber ledig ist vnd irs meisters beitet, wan er wirken will.
Wer bey dem wege bawet / der hat vil meister.
die so nu hinfüro der schuchster zunft und des maister schnidts begern.
alle die maister die in der eegenannten vischwaid sind, soll kainer dem andern zeug leihen der nit zeug hat.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
33, 20
; Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 186, 16
; Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
3.
›einer oder mehreren Personen, einer Personengemeinschaft, einem Haushalt, einer Rechts- oder Wirtschaftsorganisation, einer staatlichen Gliederungseinheit vorgesetzte, übergeordnete Person; Leiter, Führer, Aufseher, Herr, Beherrscher, Gebieter über eine im weitesten Sinne verstandene kleinere oder größere Menschengruppe verschiedenster hierarchischer Ränge und Funktionen‹; auch: ›Herr, Führer eines Tieres‹; im einzelnen z. B. bezogen auf einen städtischen Ratsmeister, einen Feldhauptmann, den Hochmeister sowie den Gründer eines Ordens, den Herren eines Spitals, auch einen Fürsten; der meister
wird ütr. als Herr, Obrigkeit, Beherrscher von Sachen, Haltungen, Fähigkeiten gedacht, und eine Sache kann als meister
über eine Person gedacht sein; vgl. die Syntagmen und die Belege!Phraseme:
jm. meisters genug sein
.Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): (der
) 3, 2, 2, 3, 1; 2, 2, 6; 7, 1, 2, 5, , ; vgl. , 2, 3.Syntagmen:
einen m. (an)nemen / haben / kiesen / ordinieren / setzen / suchen, einen m. nicht arbeiten lassen, aus dem volk einen m. machen
; der m. ein leie sein, wol reden, über etw
. (z. B. über sachen
) richten
; ein weib, der wein m. werden, das maul, minnen (ein) m. sein, der man des weibes m. sein
; dem m. gebieten, gehorsam leisten, gehorsamkeit erbieten, gezäme werden, den meistern confirmatio geben, leren geziemen
; für den m. knien, jn. zu m. haben
; der m. des bundes / ordens / landes / spitales, der stat, eines tieres
; m. de campo, der m. von Fulda, von deutschen landen, über anfechtungen / begierden, über die gefangenen / hirten, zur bank, zu Athenis
; der m. des fleisches, seines kopfes, seiner werke, der tugende, der stat, der sprache, der pferde
; der oberste / ware m
.; der gewalt, das gebot / geheis, die versorgung des meisters
.Wortbildungen:
meisterampt
meisterfisch
fischmeister
meistergeselle
meisterig
meisterköchin
meisterkorn
meisterman
meistern
gewerken
vorstehen‹ sowie ›jn. zum Zunftmeister, (generell:) zum Vorstand wählen‹ (a. 1463/4), meistersaz
meisterscheffe
Belegblock:
daz ich diss bûchis lenge | vornumfticlîch volbrenge, | daz iz werd gezême, | prîslîch und annême | gote, Marien und dem meistir.
[Du bist] War meister aller sinne | Di sich zum besten keren.
Der cristenheit prelate, | Die ringen vrue, darzu spate, | Want sie des vleisches meister sint.
von dem Schalwenkorn, meisterkorn, wartegelt, alse die stadt Hollandt clagen, erem hern zcu geben kegen ere privilegien.
wan der man des wibes meyster, hobbet vnde voget ist.
do samenten sich satrapen, meistir, richter und anwalden des kunigis.
Disse nachgeschrebene pferde seyn weggegeben: [...]. marggraven Hans 1. item dem meister von deutschen landen 4.
laß myr [gott] dich, ich wil dir meysters gnug seyn, ich wil dich furen.
die
obirgkeyt [...] wirfft sich auff uber alle menschen und macht auß sich eyn lerer und meyster. Jch
[
Haußboͤrner ›Hirschkäfer‹]
bin der Meister vnd der Mann / | Der euch [Kefer] tapffer anfuͤhren kan. als man eynen meisterschoffen sol machen, [...] sol der bischoff [...] vnter den nünen eynen nemen vor eynen meisterscheffen.
da kame der grave von Sarbrucken und rief Albrecht den meister scheffen von sant Nabor und fragt inne, ob er ime sin recht wolt helfen behalten von siner vogteien, als es ein recht were? der meister scheffen antwort also: [...].
Die andern morder sprachen gemeynlich – Meyster jr redent wol.
wan die guten also sint das sie boß haupthern hant zu meistern.
Vernemet, liebe sustere, die gebot des meisters [Benedictus].
Ich [Abesnydonge] bin yre spyserynne | Und yre meister kochynne.
das eyn scheffen und ratherre und die zwene meystirmanne, die uff den rat gent von unserme hantwerke, und ein richter gingen under brodhallen und besahen das brod, und williches zu kurtz waz gebackin, das die meystirmanne uff ire eyde beseiden, des [...].
wan man uns zu houffe gebudit um dez hantwerkes nutz, wer daz gebod virsumet, ane der meystirman urlop, der virluset die eynunge.
er machte mit drawen worten grusse grussen | meistern unnd rad der stad mulnhussen.
daz si [meistere] rechten kouf schaffen unde ir gewerken rechte meistern an allen sachen, daz zu bakwerke gehort.
ij tusint elephante, uf eyme iclichin was eyn hulczin berkvride mit allim geczuge und bynnen dem berkvride was der meystir des tyris.
Gib ich ym mit ein meister sacz, | Das er mir pleipt ym lacz.
nun merckent all wie es ste, | das mynnen ein rechter meister ist | über alles das in der welt ist.
ist es, daz der mensche gotte nohen wil [...], so muͦs er in gan [...] von den zeichen zvͦ der warheit. So wurt er meister sinre werke vnd bekenner der warheit.
so ir edellicher [...] geleret werdent aller tugende meister sin und der untugende nút bevinden.
daß ich, meines Kopffs fast nicht mehr meister, darob gleichsam in einer Entzuckung lange zeit gelegen.
Es ist kein schwerer ding vff erden, | Denn wo die wyber meister werden.
sü sattent ouch 4 meister [...] und einen ammanmeister, der ein houbet solte sin der antwerke.
do rait in der hochwirdig herr Willipertus, großer maister st. Johans ordens.
so verheyssen ich üch, daz ir und üwere schwester nŭt desterminder her und meister der stat und des lantz sin müessend.
Sein maul nit lassen Meister sein. [...]. Seinen selbs Meister vnnd über seine anfaͤchtungen vnd boͤse begirden.
wenn der wyn im kopff überhand genommen vnnd meister worden ist.
C. Licinius ist mit sine gesatz verdampt, das er die maͤss des ackers die er in sinem maisterampt uff foͤlckischer bittung uff geschrúwen hett, mit weniger begierlichait zuͦ besitzen uͤbergangen was.
Es warden die baid recepta neben andern vom maistergesellen verfertiget.
ist es allen Teütschen ain schand vnd spott, das sy anderer sprachen maister woͤllen sein, vnd haben jre aigne angeborne mutersprach noch nye gelernet.
der maister de campo, das ist der haubtman über die spanischen hackenschützen.
[die gaislær] nâmen [...] ainen maister, der ain lauter lai was.
aus den [senatores] machten sie [volck] zwen meister, den ward der gewalt ein jar bevolhen.
do hetten die pawren vor auch ain pundt angedradt, des mayster was ainer genant Maynhardt.
ain ieder soll von der vischwaid dem brobst die aufgesetzten dienst sambt den maistervischen [...] dienen.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
5, 19
; ders., Gr. Ämterb.
615, 24
; Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Volz, Prophet Daniel E
2, 48
; Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 136, 32
; Thiel u. a., Urk. Münchsm.
212, 37
; UB ob der Enns
10, 281, 6
; Vorarlb. Wb.
2, 394
.‒
Vgl. ferner s. v. .4.
›Person, die auf einem oder mehreren Gebieten über andere hinausragt, über andere hervorsticht, etw. maximal beherrscht oder zu beherrschen glaubt, und meint, im Besitz der Wahrheit zu sein‹; hier als Ironie anschließbar: meister klügel / klügling
›aufdringlicher Besserwisser‹.Wortbildungen:
meistergeschäftigkeit
meistergrif
meisterleichtlich
meisterpfaffe
meisterrum
meisterstand
Belegblock:
Der iünger sols nicht besser haben, denn sein meister.
Die Lutherischen bleiben wol Meister, weil Christus bey jhn und sie bey jhm bleiben.
Wer am wege bawet, der hat viel meister. [...] die noch nye haben recht reden können, [...], die sind allzumal meine meister.
der rechte meister Kluͤgle, der das ross im hindern zeumen kan und ruͤcklings reit seine ban.
Da ist er [Teufel] ein meister, mit sünden auffblasen.
Solchs heisset er nu hie Richten odder urteilen, da ein jglicher sein thun jm allein lesst gefallen [...], Ein schone holdselige tugent und eben der feine Man, den man heisset Meister Kluͤgel, dem wedder Gott noch die welt hold ist.
es will jederman gottes Meister sein und Gott mus jedermans schuler sein.
[
viel],
die sich lassen düncken Meister der Schrifft. Er
[Clemens VII.]
sey auff gifft zu geben [...] der hohest, künstreichst meister [...] gewest. Der meister ist da mester obe, | Wen her die meisterschaft wol kan.
Maister aines tugenthaffige͂ lebe͂s.
Ebd.
p iiijv
: Meister wl der furne͂ligest prı͂cipalis.
ich han erkundet vil der lant, | in aller der welt | des spieles ich nie min meister vant.
der Teuffel sey ein verschlagener topffmaͤusiger durchtriebener Meister.
Ebd.
308b, 3
: War das nicht ein artiger Meister griff / der sonderlich einem Priester wohl an stund.
Er [got] het als gross freüd als er yczt vermag, | peschreiben uns die weisen maister phaffen.
Noch kynnent sy [wyb] zwen meisterstandt: | Kupplen / zoubern / in dem landt.
das schlenglin, | Das mit dem gifft vermischt den win, | Das krut vß dem haffen thuͦt vnd dryn | Vnd wil vor allen meister syn.
Wer im
[Jesus]
mocht aller wirst getuͦn, | Der wolt des haben maister ruͦm | Von den andern allen. Homerus hat vil hÿstori beschriben / deßhalb er von seiner tugent vnd alter wegen ein vorgeer vnnd namhafftigister maister aller poeten vnnd natürlichen maister geacht ist.
Wer sich in der schalckheit befleissiget / der kan leicht in der buͤberey meister werden.
5.
›durch unterschiedliche biblische Zuschreibungen (z. B. Schöpfung, Beherrschung des Himmels, Erlösungstat) charakterisierter Gott, sowohl als Vater, meist als Sohn / Christus, auch als Heiliger Geist verstanden‹; vereinzelt auf Lucifer bezogen; teils im Sinne von 1-3 gedacht; mehrfach als Anrede gebraucht.Syntagmen:
den m. verlieren
; der m. etw. bedenken / erfordern / gebieten, den himmel zieren, js. füsse waschen, der m. sprechen
[+ Hauptsatz]; Christus js. m. sein, der hergot / heilige geist m. sein
; dem m. gleichförmig werden, dem m. die sele geben
; Christum zu einem m. haben
; m. der fürsten, des firmaments / gestirnes, der schöne
›Schönheit‹ / witze
; der m. über die planeten
; der gröste m
.; meister Christus / Lucifer, got der meister
; das gebot / ungemach / wort des meisters
.Wortbildungen:
meisterkunst
Belegblock:
dießen alleyn, [...], unnd keyn andern erkennen wyr fur unßern meyster.
O, getruwer herre gut, | Meister aller witze.
warumb tragent wir [tufel] sie [sel] nit in abgrund der hellen vnd gebent sie vnserm meister lucifer.
ein scrîbêre [...] sprach zuͦ ime: „Meister, ich volge dir war du gêst.“
weil sie [geschaͤpffe] durch den geschaffen sindt / der aller schoͤne Meister ist.
ob du hie gleich förmig deinem maister Christo würdest.
der heilig Geist / so hie der meister ist / kan sein werck auch in vnuerstendigen / [...] / haben.
wie hoh der schoͤn himel ist in sinem schnellen lof, und wie adelich in sin meister gezieret hat mit den siben planeten.
Der meister spricht: mein zeyt ist nahen.
Mit vil getrúwer ebendol | Warent ir
[der Jünger]
herczen laides vol | Umb irs maisters ungemach. Nu gedenk, mein höhster hort, | An des grösten maisters wort.
[alle christen] haben also Christum zu ainem herren und maister.
aintweder got der maister der nature leitt, oder daz gantz werk der werlt [...] wil vallen.
er [got] chan es von nichte machen. | daz ist rechte maister chunst.
Ain schaffer aller creatur, | herr, maister aller fürsten.
Wann ich durch all mein sinn betracht | des bildes form, leib, schon und macht, | wie es der maister hat bedacht.