auswert,
auswerts,
auswart,
Adv.
(1; 3; 4),
Adj.
(2); Formen ohne
-s
nur dem älteren und mittleren Frnhd. (bis 2. H. 15. Jh.) angehörig;
-a-
Schreibungen nur vereinzelt.
1.
›an einer Stelle außerhalb eines Bezugsortes gelegen, außerhalb, draußen; in eine Richtung von einem Bezugsort weg, nach außen, draußen hin‹; in Texten religiösen Inhaltes auch ütr.: ›vom wahren religiösen Bezugspunkt hinweg auf Äußerliches gerichtet‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Gegensätze:
 1.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
lîplîchiu dinc: ie kreftiger diu sint, ie mêr sie ûzwert würkent.
Alle crêatûren suochent etwaz gote glîch; sô sie ie snoeder sint, sô sie ie ûzwerter suochent, als luft und wazzer: diu zervliezent.
Ders., Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
swenne aber diu sêle sich kêret ûzwert, joch in die tugende ûzerlîcher üebunge, sô wirt alzemâle diz bilde bedecket.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
sagete er on, sie hetten ome sine ougen vorbunden in unnd usswart.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Wenn wir essen zu gast außwertz.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1385
):
daz von dem [...] anstos der Hochen Brúgge har uswert allenthalben die herren [...] die merite verhuͤten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
außwerts diser als anderer gemelter orthen.
Stedtfeld, Roger-Glosse
126
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Dietz, Wb. Luther ;
Vorarlb. Wb.
1, 207
.
2.
›außerhalb eines überschaubaren Kreises, Rechtsbezirks wohnend, nicht einheimisch, fremd‹.

Belegblock:

Grimm, Weisth. (
rhfrk.
,
1395
):
were ez das ein uszwert man ein einunge verwirket in dem walde, die selbe were das dritteile der fautherren, und die haben ine die nachgebür geben.
Schnurrer, Urk. Dinkelsb.
5, 1031
(
nobd.
,
1458
):
als ain außwart man
[Regestbeleg].
Bader, Dorfgenossensch.
1962, 442
.
3.
›auf die äußere Seite, Oberfläche von etw./jm. gerichtet, von außen, nach draußen‹.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1557
):
Ich hab nit ein menschlich angsicht, | Das den menschen anschawt außwertz; | Ich aber schaw nur auff das hertz.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
du sihst es nút reht an: daz glentzent ist in uswert geslagen, aber daz smertzent ist in inwert geslagen.
Wan es sint etteliche menschen, der gebresten sint uswert geslagen.
4.
›äußerlich, sichtbar‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2.
Syntagmen:
a. scheinen
;
etw. a. zeichen.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das natúrliche lieht daz schinet alles uswert in hochfart.