austeidingen,
austedingen,
austedigen
(erste Form am häufigsten),
V.
1.
›jn. (auch: sich) durch Verhandlungen oder finanzielle Leistungen aus Gefangenschaft, gerichtlicher Verfolgung freimachen‹; je nach Umständen: ›jn. auslösen, jn. freikaufen, sich von einer anhängigen Sache freimachen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
Do die soine gemacht wart ind bischof Sifert [...] uisgedeidingt was und sulde snellichen van Bensberch zo Coellen riden.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
v. 1407
):
di juden ir idleicher taidingt sich selb aus umb gelt.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
úber etwe vil zites ward der selb herzog und ander ritter und knecht mit im usgetaͤdinget.
Jörg, Salat. Reformationschr.
838, 14
(
halem.
,
1534
/
5
):
Die von Schafhusen wurdend ouch jn friden angenomen / und jre gfangnen / us getaͤdingtt.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
kamen zu zewten die armen bauren und lößten die roß wuder, ach die gefangnen bauren thedigt man auß.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1498
):
der sol sich nicht verrer austaiding ân seines herren und der hausgenossen rat.
2.
›jm. jn. abwerben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
austeidinger
1.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
Es sol kainer dem andern sein leut aus seinem haus taidingen noch bringen. wer das thut, ist zu wandl der herrschaft umb 72 ₰. und ob der den er austaidingt seinem wirt schuldig bleibt und geet von dann, dieselb schuld sol der austaidinger dem andern wirt bezallen.
3.
›jn. vorladen, vor Gericht fordern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1532
):
darnach [sal] ein schulteiss ein armen man ustedigen.
4.
›gerichtlich etw. entscheiden, etw. aushandeln, vereinbaren; etw. ausbedingen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  15;  7, ,
1
 5; .
Wortbildungen:
austeidinger
2 ›Vermittler‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
4, 354, 19
(
preuß.
,
1454
):
So ist e. gnaden ausgezogen, sachen auszutedingen wieder landt undt städte der einigung zu Preussen, undt zwischen dem herren homeister und prälaten der lande undt seinen gebietigeren undt ordensbrüdern.
Rwb (
14. Jh.
).