aufwegen,
V.;
regelmäßige und unregelmäßige Flexion nebeneinander; vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988
, 340ff.;
zu
mhd.
wëgen
›sich/etw. bewegen‹
und
wegen
›etw. bewegen, schwingen‹
().
1.
›aufbrechen, sich aufmachen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 12,  6.

Belegblock:

Adrian, Saelden Hort
6261
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
Lazarus uf sich wag | swa man ritterscheft pflag.
2.
›aufspringen (z. B. von Türen); etw. durch einen Hebel öffnen, auseinanderzwängen‹; die intrans. Verwendung ist in den Belegen durch regelmäßige, die trans. durch unregelmäßige Flexion vertreten.

Belegblock:

Skála, Egerer Urgichtenb.
29, 10
(
nwböhm.
,
1562
):
Die kirch Zu Trebendorff hetten Er vnd Schneider allein Erbrochen, das Fenster vnnd den Eisern stab darinnen mit Einem wispaum aufgewogen.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1449
):
das wetter und wind worend so grossz und starck, das beslozzen turlin uffwegtend.
Maaler (
Zürich
1561
):
Aufgewaͤgen / Mit wecken von einanderen gespalten oder getriben. Discuneatus.
3.
›jn. aufwiegeln, zur sozialen Unruhe bewegen, veranlassen; jn. reizen, provozieren‹; Ütr. zu 1; 2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  3,
2
 1.
Wortbildungen:
aufwegung.

Belegblock:

V. Anshelm. Berner Chron.
5, 85, 17
(
halem.
,
n. 1529
):
Da sagten die baͤbstler, der Luther haͤtte die puren ufgewegt.
Rechn. Kronstadt
2, 122, 31
(
siebenb.
,
1528
):
Als Nicasius herr Gerg Reicherstörffer prueder geschickt ist worden gen Reppes, das folk auff czw wegen.
4.
›sich über andere stellen, sich erheben, aufschwingen (ütr.)‹.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
169, 6
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Da durch der adel hachvartt treibt, | sich hach auf wiget unde scheibt.
5.
›etw. gegen etw. anderes abwägen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 4.

Belegblock:

Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1411
):
hertzog Friderich [...] waͧge den vorgenanten zuͦg faste hoch und swerr uff gegen den van Basel.