argwonen
(seltener
argwanen
),
V.
1.
›einen Verdacht hinsichtlich eines Tatbestandes schöpfen, hegen; jn. verdächtigen‹; vgl.  1; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
,  1, , .
Wortbildungen:
argwoner.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Do sy iudas hett gesechen: er arckwant sy zesein ein gemeine.
Plant u. a., Main. Naturl.
303rb, 12
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
dc man iht arcwane dc man menschlich bluͦt opfere dem duvele.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
der raisig gesell vorcht im übel, man wurd in arkwonen.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Ich arme argkwonen auch, das er auß hin gand ichts entragen habe.
2.
›etw. vermuten, annehmen; etw. für etw. halten‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1,
2
 1, , , ; vgl.
1
 7,  23.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
[Simon] Argwohnt deß HErren Lieb zu hart.
Heidegger. Mythoscopia
33, 21
(
Zürich
1698
):
darff man villeicht mit Huetio argwohnen / daß er nicht so vil emsige Leser haͤtte / wo er mit wenigerer Ohnflaͤtterey bestaͤnckeret waͤre.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Als ich argwonen so hat er sein gemüt zuͦ der jungkfrawen gestellet.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
45
):
kaiser Otho gegen der ungerischen legation [...] nichts beses noch arges arckwonet.