meditation,
die
.
›das Nachdenken, Nachsinnen, Betrachten (allgemein)‹; speziell: ›der
meinung
,
minne, bekennung
folgendes und weiteren Stufen auf der
strasse, dem weg zu got
(
beschauen
5,
herzung, öfnung, bekorung
2,
versuchung, würkung
) vorausgehendes, mühevolles, inbrünstiges, visionäres, aber dem Menschen mögliches Streben nach Erkenntnis religiöser Wahrheit und damit Gottes‹.
Kennwort Rudolfs von Biberach (für die Spezialisierung); zu .
Zur Sache:
LThK
1986, 7, 234
;
Lex. d. Mal.
6, 450
ff.
Bedeutungsverwandte:
 2,  3,  1, (
das
3, ; vgl.  2, .

Belegblock:

Schmidt, Rud. v. Biberach
32, 10
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dvͥ meditacivn meret vnd kreftiget disv́ zwei [minne; bekennung] mit ir brvnste. In dem salter stat geschriben: „In minem meditierenne enprvnnet ein fúr“. Das erlúht die meinung ze bekennen die warheit, vnd enphlamment dv́ begirde zv́ guͦtem zil vnd da mit beweiget vnd tribet dv́ meinung die meditativn vf das ivngste ende vnd zil. Oͮch dv́ meinvng zeiget der strasse zil. Aber dv́ meditacio ofnot den weg zvͦ den ewigen dingen vnd ordenot die sache, der man bedarf zvͦ dem wege.
Ebd.
42, 5
:
menslichvͥ ,meditacio ist ein flissiguͥ meinung des gemvͤtes ze suͦchenne mit erbeit die warheit‘.
Ebd.
54, 16
:
Wir svllen [...] sehen, wie dvͥ beschoͮde vnderscheiden si von gedanke, meditacivn, speculatiun vnd von anblichlicher bekennunge.
Ebd.
166, 7
:
Wenne ein mensche, [...], wirt zvͦ ewigen sachen gewist vnd geleitet mit rechter meinunge, so er wirt verricht vnd behende mit emziger meditacivn, so er wirt gewist vnd geleitet zvͦ ewigen dingen mit luͥter vnd clarer beschoͮde.
Rot
328
(
Augsb.
1571
):
Meditation, Betrachtung / vbung.
Vgl. ferner s. v.  1.