marstal,
der
;
-s/
auch
+ Uml.
›Pferdestall einer meist größeren Wirtschafts- oder Herrschaftseinheit‹;
vgl.
2
,
1
 2.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .
Syntagmen:
einen m. erbauen / beschauen / versehen / haben
;
etw. auf den m. geben
(z. B.
haber
),
aus dem m. füren
(z. B.
mist
),
in m. füren
(z. B.
gras, heu
),
jm. ein ros aus dem m. leihen, j. in den m. keren / reiten, ein ros in seinem m. haben, jm. den mist vor
›für‹
den m. geben
;
der m. des königs / meisters
;
der gute m
.;
die diener / soller im m
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
427, 11
(
preuß.
,
1381
):
im marstalle: 8 waynpfert, item 8 ros, item 12 knechtepfert, item 3 sweiken.
Ders., Marienb. Konventsb.
253, 13
(
preuß.
,
1411
):
2. m. 10 sc. minus 4 d. dem pferdemarschalke den knechten czu geben vor mist us dem marstalle czu furen.
Ders., Marienb. Ämterb.
100, 23
(
preuß.
,
1413
):
170 scheffel haber off dem soller in dem marstalle.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1408
):
½ m. den stalknechten in des meisters marstall zu brote gegeben.
Kollnig, Weist. Schriesh.
170, 21
(
rhfrk.
,
1496
):
4 malter habern geben sy al jor unserem gnedigsten hern zu mulhabern uf den marstal gon Heidelberg.
Quint, Md. Karl u. Eleg.
1256
(Hs. ˹
thür.
,
n. 1455
˺):
Do reyt he in den marstal. | Dz fuͦter schotte he oͤber al | Vor sinē voln risch.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 151, 22
(
nobd.
,
1464
):
Es ist auch yezuͦnt gewonheit, das im die herrschaft den mist gibt vor dem marstall.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
stachen und ermörten Cristoffen, diener hie im marschalk
(hier Verwechslung mit
marstal
).
Schib, H. Stockar
52, 16
(
halem.
,
1519
):
do schick(t) der alt her Rechberger nach mim ros und batt mich, ich sett im es lon, er wett mirs gern in sim markstal han.
Maaler (
Zürich
1561
):
Des künigs Margstall oder rosszstall.
Müller, Stadtr. Ravensb.
296, 16
(
oschwäb.
,
1546
):
wölcher nun hinfüro ain roß auß dem margstall ime zu leichen begert.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 186, 16
(
moobd.
,
1338
):
ihr Haus,
das da leit under den Flâeschpenchen
bei
sant Stephan ze Wienne und den marstal.
Zingerle, Inventare (
tir.
/
vorarlb.
,
1446
):
In dem marstal: ain klaines, altes petlein von ainer person.
Struck, Cist. Marienst.
1037
;
Mon. Boica, NF.
2, 1, 80, 1
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Vorarlb. Wb.
2, 362
;