marstaller,
vereinzelt
marställer
;
der
;
-s/-Ø
.
1.
›Stallmeister, Aufseher über die Pferde, den Fuhrpark einer größeren Herrschafts- oder Wirtschaftseinheit‹; in 1 Beleg (s. ): ›Kurfürst als Inhaber des Erzmarschallamtes‹ (a. 1356), ansonsten keine klare Grenze zu 2;
vgl. .
Syntagmen:
einen m. berufen / haben
;
jn. m. der elefanten setzen
(doppelter Akk.);
der m. gen hof kommen, jm. den kopf abschlagen, das pferd in den stal bringen, nach jm. reiten, siechtum (der pferde) erkennen, darauf sehen, das [...], elephanten bei im
(refl.)
haben
;
mit einem m. hof halten
;
der m. des bischofs / herren
;
der eigene m
.

Belegblock:

Alberus
R ijv
(
Frankf.
1540
):
Magister stabuli. marstaller / stallmeister / der oͤberst über die reutter / hauptman / feldmarschalck.
Knape, Messerschmidt. Bris.
21, 4
(
Frankf./M.
1559
):
so ist gleich eylends / Sigmund der marstaller / sampt den knechten / mit den gesatteltē geulen [...] gen Hof komen.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
180, 15
(
nobd.
,
1481
):
der ersame Heintz Schillinge, derzeit des hochwirdigen [...] bischofs zu Wirtzpurck [...], marsteller.
Voc. Teut.-Lat.
ee viijr
(
Nürnb.
1482
):
Stalherre. stalknecht. marstaller. oder marschalck oder wirtestabularius.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Nach dem der köng beruffen thet | Sein marstaller, der bei ihm hett | Der elephanten auff fünff hundert.
Ebd. (
1560
):
dir sendt auß Griechen | Der keyser hie warhafftigklichen | Zwey weiser pferd, der gleich nicht lebt, | [...] | Dein marstaller entprings in stal.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
Ein cardinal sol sein hoff halten mit XIIII personen, zwen capplan, einen kamermeyster, einen schreyber, zwen edel, vier schiltknecht, ein marstaller, ein koch.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
er zúcht und halt sich als ein grosser fúrst und hat alwegen [...] ein marstaller mit acht húbscher hengsten nach im riten.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Sie neidten mich erbermklich. aber doch ainer gar vast, den der künig der indischen helfant marstaller gesetzt het.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
und lyeß im sein hawbt abschlagen; und das muest tun sein aigner marstaller.
Bernoulli, Basler Chron. ;
Adomatis u. a., J. Murer. Zorob.
1374
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 81
;
2.
›Pferdeknecht‹;
vgl. .
Bedeutungsverwandte:
, , , .
Syntagmen:
den m. hangen
;
der m. unrecht tun, dem pferd unmäre sein, die marstaller ein häuslein innenhaben, j. m. sein, ein volk m. heissen
;
dem m. etw
. [ein Trinkgeld]
geben
;
der garten des marstallers
.

Belegblock:

Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
[sie] hingen alle sine [cardinal] reverendarii, doctores, [...], credencerer, marstaller.
Niewöhner, Teichner
552, 2
(Hs. ˹
nobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
Ich wil ew sagen ware mer | von einem volk, haizzt marstaller. | die haben mangen fremden list | der den herren schedlich ist.
Ebd.
558, 42
:
also wirt er misse preyset | der ein torn straft und weiset. | daz ist ym ymmer unmer | alz dem pfert der marstaller.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
das wachheuslein unter dem sibellen turen haben die marstaller innen.
Bastian, Runtingerb.
2, 367, 20
(
oobd.
,
1400
):
gab fur mich dem Wirndel, meinem marstaler, 2 lb. hlb.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
482, 41
;
Barack, Teufels Netz ;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 889, 28
; ;
Klein, Oswald
18, 13
;
Schmitt, Ordo rerum
272, 19
.