2
märe,
die
,
vereinzelt
das
;
-n
(zu
die
)
/-n
;
zu
mhd.
merhe
›Stute‹
().
›Stute (speziell am ehesten als Reittier gesehen)‹.
Überwiegend wobd. / oobd. belegt.
Phraseme:
durch einer mären fist
›beim Furz einer Mähre‹ (Ausruf der Verwunderung; Parallelen im Kommentar Wiessners zum Beleg).
Bedeutungsverwandte:
,  1; vgl. .
Syntagmen
die m. nemen / stelen / waschen, jm. m
. (als Schimpfwort:
unrede
)
erbieten
;
eine m
. (Subj.)
einen grossen huf haben
;
j. auf die m. kommen
›aufsitzen‹;
die graue / grosse m
.
Wortbildungen:
marchdenar
›in Geld abgelöstes
marchfutter
‹ (a. 1451),
marchdienst
›Leistung oder Naturalabgabe (in Getreide)‹ bzw. im Zusammenhang damit (seit 12. Jh.),
märenfud
›Vulva einer Stute‹ (a. 1529),
märengeheier
(dazu bdv.: , ),
märenheiern
(dazu bdv.: ,  2,  1, ; a. 1531); die Wortbildungen mit
-hei-
sind pragmasemantisch nicht sicher bestimmbar; es kann um eine derbe Beschimpfung gehen oder aber die Unzucht mit Tieren gemeint sein; vgl. ,
2
 1),
märensauger
(a. 1589),
marschild
(hierher?).

Belegblock:

Luther, WA (
1537
/
38
):
Also spricht die Mutter auch zu jrem Töhterlin: du Hürlin, du Sack, du Mehre, das ist eitel köstlicher zucker
(hier als liebevolle Anrede gebraucht).
Quint, Md. Karl u. Eleg.
1358
(Hs. ˹
thür.
,
n. 1455
˺):
Duͦt an uwer steln gewant! | Mit freyden vnd mit schalle | Ricket dy marschilde alle!
Sachs (
Nürnb.
1553
):
[dieb] Der mir mein grawe merrhen hat gstoln.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
bi 10 schilling verboten, dass keiner dem andren weder im schimpf, noch ernst soͤlle kuͦ, maͤrhen, esel und derglichen unreden erpieten.
Wiessner, Wittenw. Ring
517
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
[Eisengrin] sprach: ,Mıͤr tuot das chlagen laid, | Siha, durch einr merhen fist: | Ob mein pfärt gevallen ist, | Waz schulden schol ich dar um tragen‘?
Ebd.
579
:
Und hulffen do dem chüenen man, | Daz er auf die merhen kam.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Der edel garzunn ir do nan | Mitt hübschen züchten daz marck.
Schib, H. Stockar
122, 26
(
halem.
,
1520
/
9
):
und kost mich die mieren 30 gl rinsch [...]. Und hatt die mieren gros miechtig huf.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ain maul. daz ist gar ain starkz tier [...]. daz kümpt von ainem esel und von ainer merhen.
Fuchs, a. a. O.
249, 28
;