mandelkern,
der
.
›Mandel, Mandelkern‹; religiöse Bezüge ähnlich wie bei
1
 1; speziell auch: liebkosender Ausdruck, im Sinne von ›Schatz, Liebste‹;
zu
1
 1,  1.
Hohe Beleghäufung für die Sinnwelt ,Religion/Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
als liebkosender Ausdruck  2.
Syntagmen:
m. nemen / stossen / verscharren
;
der süsse ein m. sein
;
der pfirsichkern dem m. gleich sein
;
campfer mit einem m. getötet, von m. milch machen
;
der bittere m
.;
der m. der süsse
(für ,
minne
‘).
Wortbildungen:
mandelkernen
(Adj.).

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
99, 1771
(
Magdeb.
1608
):
Darauff im Silber stunden rein / | Mancherley Eyerkuͤchelein. | Rosinlein / Zucker / Mandelkern.
Hajek, Guͦte spise
24
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Daz ist auch guͦt. Nim mandelkern, mache daz in siedeme wazzer, stoz sie.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
217, 35
(
osächs.
,
1570
/
7
):
genommen einen jungen Merzenhasen, [...], den balg, faiste und gaile, bilsamkraut, zeitlosen, [...], campfer mit einen mandelkern getödtet. Solches alles in den hasenbalg gethan
(zur Herstellung für
hasenschleifen
›Lockmittel für Hasen‹).
Ebd.
258, 8
:
Du magst auch castanien, pfersch und mandelkern disen monat in töpfe mit erden vorscharren, das sie auskeumen.
Pyritz, Minneburg
900
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Du [Mynne] bist der suße ein mandelkern.
Stamm, Schwarzw. Pred.
2, 202
(
wobd.
,
14. Jh.
):
Also nam herre Iacob alberin ruͦta vnd mandelkernin. vnd ahoͤrnin.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Du [Maria] liechter morgensterne, | Du suͤsser mandelkerne, | Du klarú fin, du Gottes schrin.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
446
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Das Maria die raine zart | Gebar wider naturlich art, | [...] | Den suͤsszen mandelkerne | Jhesum.
Broszinski, Minner. Chir. Parva
72r, 31
(
halem.
,
2. H. 15. Jh.
):
Das núnd ist ein pflaster von geissbacht: [...] Rp. geissbacht iiij lot, eselkúrps, [...], farine fabarum, bitter mandelkernen, iegklichs j lot, hepff von altem öli, [...], mach ein salb.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der pfersich kern ist ainem mandelkern geleich, ân daz er pitter ist sam die pittern mandelkern.
Rechn. Hermannst.
145, 11
(
siebenb.
,
1494
):
a Martino Regner de Coloszwar mandelkeren emptas eodem die libras 11 pro flor. 1 den. 40.
Keil, Peter v. Ulm
242
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
18, 10
;
Schmitt, Ordo rerum
372, 2
.
Vgl. ferner s. v.  1, ,  1.