mad,
das
,
vereinzelt
die
;
-s
(zu
das
)
/-en
,
-er
+ Uml.;
zu
mhd.
mâde
(
die
),
mât
(
das
); Trennung beider Bildungen im Frnhd. kaum möglich (s. ).
– Zur Lautung von 'Wiese / Mahd' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.
– Obd.; oft Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›das Mähen, die Mäharbeit‹; als Metonymien: ›Haubreite beim Mähen‹; ›Schwade einer Haubreite‹; ›Ernte, Frucht‹;
vgl.  1.
Wortbildungen:
madgeld
(analog zu
maderhaller
),
madlon
,
madtag
›ein Tag als frondienstliche Verpflichtung der Untertanen‹.

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
170, 15
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
der künste mât | hân ich gesât.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
65, 18
(
nobd.
,
1366
/
8
):
auch gebent si zu madlon und zu snitlon 8 ß.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1515
):
der sol ein maden meyen und das hoͤw deren und in derschochen uffmachen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Mad / Die ordnung grases so der maͤder ab gemaͤyt. Maden schlahen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
die Fronwisen ze Achleitten ze madgelt oder für das mad ein idleich guͤt ainn phenning.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Es ist noch bei uns ein reim: wenn der man gêt ins mad, soll das weib ligen im bad; damit angezeigt wirdt, das der man zwir elter soll sein dan das weib.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
ein gemain sprichwort ist: ,wen der man gêt ins mâd, sol das weib ligen im pad‘. Si mainten, die sich lang vor frauen hüetten [...], würden stark grat lang groß alt menlich leut.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
es soll auch ein jeder ambtman die holden fordern zu aller rabat, wo des noth beschiecht, es sei zu schnid, zu dem mad, zu paun, zu einfürn.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
130, 16
(
tir.
,
1525
):
als aŭch etlich nachpern daselbs in der Leŭtăsch aŭf Slosperg ainem phleger ain madtag zŭ ainer eerŭng than.
Niewöhner, Teichner
714, 82
;
Winter, a. a. O. ;
Öst. Wb.
4, 290
.
2.
›mähbares Grundstück, Wiese, Matte‹;
vgl.  1.
Phraseme:
die mad mus geschoren sein
›etw. muß erledigt werden‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1, ; vgl.
1
.
Syntagmen:
ein m. haben / brauchen / mäen / wässern
;
dem m. schaden zufügen, das vieh dem m. zu schaden gehen
;
an eine m. stossen, in dem m. raumen, einen ablas machen, in dem m. schaden geschehen, über ein m. einen steg legen
;
1 tagwerk mads
.
Wortbildungen:
madenflachs
eine Pflanze (a. 1574),
mädermatte
(a. 1509),
madland
(a. 1645; ),
madstük
,
madvieh
(),
madwerk
1.

Belegblock:

Fuchs, Murner. Geuchmat
2508
(
Basel
1519
):
Die mat, die muͦß geschoren syn.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1401
):
als die egenanten herren [...] ein madstuͥcke, [...], von Heinrich Zimerman gekouffet hant.
Ebd. (
1404
):
was aber einer medern under einem vierteil hetti, dz sol inn an siner alp nit irren.
Ebd. (
1527
):
was schadens daselbs innert fünff iaren in den rechten meͣdern geschehen.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1499
):
weil
wir in vergangnen jaren ettwas wyern im Forst gemacht und zů buw derselben die by gelegnen guͤter, aker und mad ettlicher maß gebrucht und in solichem [...] ettwas schaden zuͦgefuͤgt.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 35, 14
(
schwäb.
,
1574
):
welcher one erlaubt über sein oder eins andern mad [...] ein steg legt, der kombt umb ein guldin.
Ebd.
3, 677, 2
(
1530
):
darzu hat (er) in all ösch vier jauckart ackers und an der Roth zway tagwerck mads, darauß gibt er der herrschaft 2 malter roggen, [...] zway gulden heugelt.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1532
):
darumben nimpt unser herrschaft [...] den dritten schober hei und gibt der herr ins madt den dritten pfenning.
Siegel u. a., Salzb. Taid. 221, 42;
Bischoff
u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1577
):
damit das schofviech und den madern auf den gepürgen nit zu schaden geht.
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Unger, Richtes Stig ;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ;
Vgl. ferner s. v. , ,  5.
3.
ein Flächenmaß (für Wiesengrundstücke).
Wortbildungen:
madwerk
2 ›Fläche, die 1 Tagwerk des Mähers ausmacht‹.

Belegblock:

Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
sechs maden hörend darzuͦ
[zum Besitz der Stadt].
Leisi, Thurg. UB
5, 279, 10
(
halem.
,
1349
):
j wisblez zu Kuningen, des sint dri madan durch die wis abhin.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1438
):
die hofmatten bi xii medren, vnd vi jucharten achers vff der Furen.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1530
/
1
):
so sind alle guͤter, acher, matten, weiden, hoͤltzer und ander witinen zuͦ medern und jucherten [...] geschetzt.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
391, 4
(
schwäb.
,
1420
):
zwey tagwerk mads gelegen ußerhalb des Weckerlins ange.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
169, 14
(
tir.
,
1525
):
des sey bey siben madwerch, ŭngeferlichen zehen fŭeder hew̆.
4.
s.  2.