labtrunk,
›erfrischendes, heilendes Getränk‹; euphemistisch: ›bitteres, giftiges Getränk‹.
Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
520, 430
(Magdeb.
1608
): Trieb sie endlich der grosse dorst / | Wien Fuchs der Hunger / aus dem forst / | Das sie mit jhren Kindern gieng / | Da sie einen Labtrunck empfieng.
Luther, WA
45, 227, 22
(1537
): Wenn jre Seele betruͤbt ist und jnen die Zunge durre wird, So gibt man jnen den besten Labtrunck.
Ebd.
49, 266, 32
(1542
): jr werdet alhie auff Erden ewer freuden auch nicht gnug [...] und den Durst zu lesschen haben koͤnnen, Sondern allein ein Credentz und schmecklin oder labtruͤncklin.
Ebd.
52, 802, 32
(1545
): Die Kriegßknecht [...] spotten sein [Christus] auff andere weyse, geben jm ein essig zum labtrunck.
Qu. Brassó
4, 241, 37
(siebenb.
, 1656
): Georg Trometer [...] ihr
[seiner Ehefrau]
in einem Trank, dieweil sie damalen krank gelegen, einen Labdrunk zubracht.