trunk,
der
;
-s/-e
+ Uml.
1.
›Portion (z. B. ein Becher, ein Glas, eine Flasche) eines Getränks‹; auch: ›(großer) Schluck‹; ferner: ›zubereitete Menge einer zum Trinken bestimmten Flüssigkeit (z. B. eines Heil-, Zaubertranks)‹;
vgl. (V.) 12.
Phraseme:
eines trunks
›in einem Zug‹;
sich zum bitteren trunk bereiten
›etw. auf sich nehmen‹ (vgl. , V., 6).
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl. ,  13, (
das
24.
Syntagmen:
einen t. (aus etw.) empfangen / haben / nemen / trinken / tun, jm. einen t. bieten / bringen / geben / langen / schenken / schicken, got den t. segnen
;
ein t
. (Subj.)
jm. geraten, nicht unbelont bleiben, jm. das herz abstossen
(in Verwünschungen);
etw. auf einen t. zerreiben, in einem t. austrinken, um einen t. geben / geniessen, j. zu einem t. einkeren
;
ein t. wassers / weins
;
der bittere / böse / erste / freundliche / frische / grosse / gute / kalte / küle / lezte / starke t
.;
eine arzenei von trünken
.
Wortbildungen:
trünkig
›gut zum Trinken, süffig‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
):
komen da zusamen [...] ein guter koch und ein hungeriger magen, ein guter frisscher trunck und eine durstige zunge.
Ders., WA Tr. (
1531
/
46
):
Jch gläube, daß M. Ph. Astrologia und Sternkunstlehre gleich sey, als wenn ich einen starken Trunk Wein oder Bier trinke, wenn ich Gedanken habe.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
89, 1455
(
Magdeb.
1608
):
[die Feldmaus] wolt doch zu jhm kehren ein / | [...] zu eim trunck.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
94, 15
(
Frankf.
1535
):
nim bewerten guͦten tiriackes / [...] / vnnd zertreibe den inn essig vff einn trunck.
Perez, Dietzin
1, 132, 22
(
Frankf.
1626
):
schoͤne Fraw [...] langt vns einen guten Trunck.
Strauch, Par. anime int.
84, 8
(
thür.
,
14. Jh.
):
umme einen trunc kaldis wazzeris gibit he sin himmelriche.
Sachs (
Nürnb.
1558
):
ein recht tugenthafftig leben | [...] | Sey zu geleichen an der stet | Eim lauter quellenden brünnlein klar, | Süß, trünckig, kül.
Sappler, H. Kaufringer
12, 254
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der wirt begund den wein loben, | das der pfaff oun allen graus | det ain grossen trunk daraus.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Auf söllichs het herschaft und rat verordnet ain fleschen mit wein und prot, [...], gaben inen ain fraintlichen trunck.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 123, 1
(
schwäb.
,
1574
):
der soll denjenigen, so er gefronet, [...] mit suppen und flaisch neben ainem trunck ersettigen lassen.
Klein, Oswald
25, 64
(
oobd.
,
1414
?):
ich hett mich ainst verschossen | mit ainem knaben junck, | des hett ich nie genossen | neur umb ain bösen trunck
(hier im Sinne von ›Liebestrank‹).
Eis u. a., G. v. Lebenstein
29, 6
(
oobd.
,
15. Jh.
):
wer [...] des wassers trinckt alle morgen nüechter ain gueten trünck, der selb ist des selben tag sicher.
Peil, a. a. O.
521, 448
;
592, 2744
;
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. ;
Dietrich. Summaria
19v, 7
;
27v, 2
;
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
216
;
Goedeke, Fischart, Mucken
91
;
Vgl. ferner s. v.  17,  9, (Adj.) 1,  1, ,  1,  1,  1,  1.
2.
›(übermäßiger) Alkoholgenuss‹; tropisch: ›Rausch, Vollrausch‹;
metonymisch: ›berauschendes (alkoholisches) Getränk‹ (dies offen zu 1); zu (V.) 3.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  2,  12, (
das
34, .
Syntagmen:
einen t. ausschlagen / haben / trinken, die trünke zu gros machen
;
der t
. (Subj.)
jn. verfüren
;
sich des trunks mässigen
;
an einem t. verderben, auf einen t. in das wirtshaus kommen, beim t. sitzen, frölich werden, in t. kommen, etw. unter dem t. geschehen, etw
. (z. B.
unwirse
)
vom t. herfliessen, j. zum t. gehen
;
ein t. bier / wein
;
der geringe / grosse / raue / saure / starke / teure / welsche t
.;
die schuld der trünke
.
Wortbildungen
trunkhart
›Saufbold‹ (dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
trincksuͤchtiger trunckart trunckenboltz.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Ach ich bitte vmb gnade, [...], Der Trunck hat mich verführet.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
177v, 46
(
Leipzig
1588
):
Als er nu beim Trunck war froͤlich werden / hies er einen jeglichen / [...] / etwas von jm bitten.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1616
):
diewyl syn unwirse allein vom trunck harflüßt, so habend ir gn. imme alle wirtshüser verbotten.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
537
(
Genf
1636
):
Trunck / Soff.
Sappler, H. Kaufringer
11, 331
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
im was das haupt gar ze swär | worden von den trünken gros.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
742
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 messer, welches ein pawr zu Prag in einem trunckh in leib verschlickht.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
34, 24
(
mslow. inseldt.
,
1604
):
weil aber śelches vnter dem trunckch geśchehen, Vnnd herrn Hanßen [...] volgenden tages gereüet hat.
v. Bunge, Livl. UB
4, 869, 35
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Vgl. ferner s. v.  1,  3, ,
2
 7.