krümme,
die
;
–/-n
.
1.
›Krümmung, Rundung, Kreis‹; auch ›Umweg‹;
vgl. (Adj.) 1.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  1, , , .
Gegensätze:
 1, II, 1, .
Syntagmen:
eine k. schlagen
;
in die k. gehen / hüpfen, sich in die k. werfen
›sich aufbäumen‹,
in der k. liegen
;
k. im gewelbe
;
k. des berges / flusses / gestades / kirchhofs / zirkels, der glieder
;
enge / grosse / kurze / seltsame / sinwelle / weite k.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
In sineweller krumme | Den stul al um und umme | Vier sechstunt sidelen stuenden.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Er jaite sundir krumme | mit geschrei unde blas.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7763
(
rib.
,
1444
):
Da iagen ich den wynt her weder umbe | In mynen buych mit kurter krumbe.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
ein schoͤn wasser [...] floß strack / nicht mit so viel Kruͤmmen vnd Ecken.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
537, 970
(
Magdeb.
1608
):
Das Pferdt hielt sich gar vngestuͤm | Warff sich die quer vnd in die kruͤm.
Gille u. a., M. Beheim
301, 336
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
in vir und zwainczig stunden | swingt sich | Derselbig himel umb nach seiner krumb.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
73, 30
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
die vordersten wegen vnnd die jn der krumb liegen, dieselben sollenn sich streckenn furderhin.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Er sucht, ritt ietzt denn dort hinümb | In der wildnuß, manniche krümb.
Ebd. (
1563
):
der has loff in dem garten rümb | Und schlug vil hacken, schlemb und krümb.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
muͦß die frucht gefuͦrtt werden ietz in die wittern, ietz in die enggern krúmi der hoͤchi.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
Krümme ist, wan ein glid durch verwarlosung stracks oder krum bleibt, das mans nit nach rechter art biegen mag.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
ez hât auch seineu hörner mit sô vil krümmen in ainander gekrümt, daz ez niht verwundet diu andern tier.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
ir swantz der windet sich | Die chruͦmp und in die lenge!
Froning, Alsf. Passionssp.
325
;
Hübner, Buch Daniel ;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Sudhoff, Paracelsus ;
Alberus
D ijr
;
ZZ jv
;
Hulsius
K iijr
;
2.
›Unredlichkeit, Irrlehre‹; ›Ausschweifung‹;
zu (Adj.) 2.
Bedeutungsverwandte:
.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
die k. abwerfen / schlichten / suchen; jn. / etw. mit k. verwirren; falsche k.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Monseur [...] würde [...] in mit einer stattlichen summa verehren, damit die krümme in die richte gerathe.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Daz er werfe ab di crumme | Und den grozen ungelouben.
Luther, WA (
1522
):
das ist widder der menschen lere gesagt, wilche viel krumen und werrung haben.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
46
(
Nürnb.
1517
):
Aus Adam wirdet uns angeborn [...] ein krüme in der wale, ein tunkle finstere im gericht.
Adrian, Saelden Hort
5032
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
gat suͦchent um und umb, | die slihti und die krumb.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ich riet im auf die trewe mein, | Er solt chruͦme slichten.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
1, 6
(
moobd.
,
1473
/
8
):
So mag ettlicher darzue vileicht sprechen, | wartzue die krümme solde.
Weber, Füetrer. Poyt.
34, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
der man mennges da hette | wie dem das ichs mit krümbe lanng verwirrt.
Karsten, a. a. O. ;
Primisser, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v. .