kindlich,
kinderlich
(letzteres vereinzelt),
Adj.
1.
›nach der Art eines Kindes; einem Kind gebührend; als Kind, wie ein Kind‹;
zu (
das
1.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .
Syntagmen:
k. tun / werden, sich k. auffüren; kindlicher andacht / geist / scherz / ungehorsam, kindliche bitte / demut / freude / furcht / gegenwärtigkeit / gerechtigkeit / gewonheit / gleichheit / jugend / kurzweil / lere / liebe / notdurft / scham / sitte / treue / weise, kindliches alter / vertrauen,
˹
kindliche angänge / jare / tage / zeiten
jeweils ›Kindesalter‹˺.
Wortbildungen:
kindlichheit
›Kindwerdung‹.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
die weuer, vischere ind becker woren | geweist van iren kintlichen jaren.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Eyn oelt man van hundert jaren van kyntliken synnen sal werden vormalediet.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
20, 24
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Klagestu dann ir schöne, du tust kintlichen, wann eines jeglichen menschen schöne muß eintweder das alter oder der tot vernichten.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
78, 16
(
omd.
,
1487
):
Zcum ersten sollen kinder ÿrenn eldern dÿe weill sye leben ere irzceigen mitt kewscher vnd kintlicher forchte.
Adrian, Saelden Hort
10997
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
ich han gwandlot uf dem mer | von minen kintlichen tagen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
er seit ir von sinem kintlichem andaht.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
ez gezimet harte wol vrowen und aber sunderlich maͤgden daz si habent kintlich schame.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Kainerschlachte kintlich sitte | Wonete dem kinde mitte.
Sappler, H. Kaufringer
17, 24
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
die kind hetten in kintlicher weis | ir ieglichs gemacht ain hüslin do.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Grave Jerg von Werchberg ist letstlich gar kündtlich worden.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
alsô verlôs unser frawe iren schein kintleicher gegenwürtichait und kintleicher fräuden, dô ir kint [...] starb an dem cräuz.
Buijssen, Dur. Rat.
290, 2
(
moobd.
,
1384
):
suben salichait sind daz reich der hymel [...] das anbeschaun oder sechen gocz und dyͤ chintleichait gocz.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
12, 4
(
moobd.
,
1473
/
8
):
untz er begunde haben | solche chraft, die chintleich jugent floch.
Rosenthal. Bedencken
35, 20
;
Knape, Messerschmidt. Bris.
2, 22
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
305, 41
;
Anderson u. a., Flugschrr.
8, 3, 8
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
738, 3
;
Päpke, a. a. O. ;
Schmidt, Rud. v. Biberach
39, 14
;
Eschenloher. Medicus ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
12, 41
;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Steer, Schol. Gnadenl.
6, 82
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Vgl. ferner s. v. , (
das
1,  1.
2.
›als Kind‹;
zu (
das
1.

Belegblock:

Spechtler, Mönch v. Salzb.
2, 31
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Chintlich Moises ward gefunden | auf dem wasser und enpunden.