herrennot,
die
.
›Dienst für die Herrschaft als Fall höherer Gewalt, der Vorrang vor anderen Verpflichtungen hat‹;
vgl.  68.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , .
Syntagmen:
in h. sein
;
gottesgewalt / leibesnot / siechtage oder / und h
.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1456
):
wer u. gn. h. dinggericht zu rechter zeit nicht besucht, der ist verfallen vor 10 hl., es wer dan sach, das es gottesgewalt und herrennot were.
Argovia (
halem.
,
1562
):
Welicher [...] vor dem rechten nit erschine, [...] vnd nit dartuon könnte, dasz in leibs- oder herrennot geirret habe, so ist er vnsern gnädigen herren ein frevel verfallen.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
Ehaftiger not sint vier. Di erst haisset di herrennot; di andere haisset siechtum, der siech nicht tugleich wiert an geczeuge; daz drit ist venchnusse; daz vierd ist wazzernot.
Aubin, Weist. Hülchrath ;
Koeniger, Sendgerichte ;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
97, 27
;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 367, 23
;
Vgl. ferner s. v.  3.