herder,
herter,
der
;-Ø/–
.1.
›Hirte, Hüter einer Herde von Vieh‹; speziell: ›Hüter des Gemeindeviehs; Stadthirte‹; metaphorisch auch für den Seelsorger einer christlichen Gemeinde; Gehäuft m/soobd.
Syntagmen:
einen h. beleidigen / loben / setzen / stiften / töten
; der h. etw. anzeigen,
[wo] sein
; etw. vor den h. treiben
; der getreue h.
; die gerte eines h
.Wortbildungen:
herdergesang
herdermeister
herdermesse
Belegblock:
Der herter maister hat in seiner huet allen zeug vnd was zu seinem ambt gehört vnd handelt mit auzzern lëuten mit chauffen vnd verchauffen doch nach des Schaffers rat.
Fronpoten, pekchen, aufleger, wachter, torbaͤrtel, veldhayen, hertter sol niemant setzzen noch stifften wan di genanten purger nach rat.
Ich han gesehen, das im [hern Hainrich] unser liebe frawe als eines hútmans oder eines herter gerten geben hatt in sein hant.
wer der gemain diener slecht, es sei herter oder hueter, der ist von iedem hauß 72 ₰.
wo der herter nicht enist | da sind di schaff gar ungewis.
wo aber die gemain kain herter hiete, so sol man die herten umb halten.
2.
›Herrscher‹; Ütr. zu 1.3.
wohl ›Zuchtstier (als Abgabe beim Tod eines Lehensmannes)‹.Belegblock:
wan der eint stirbit, dat da entfangen hait dat goit, dan ist dem vurg. goitshuse ein besteheubit vellich, dat da heisit ein herder, as dat recht und gewonlich ist.