grimmigkeit,
grimheit,
grimkeit,
die
;-Ø/–
.1.
›Zorn, Wut; Ärger, Unmut (als spontane Reaktion); Jähzorn (als Eigenschaft); wilder ungezügelter Mut, Kriegslust; Übermut; Hochmut‹; Belegblock:
[Job] In der hell pat sich lan | Untz der zorn geschäch, | Auf das er nicht ensäch | Der armen slag mit grimichait.
Der selb volant lag vff dem rost gebunden vnd wirt also gebraten vnd von rechter grimikeit wurfet es sich vmb von einer siten zu der ander [...] / vnd ward dan so grim vnd so bose / vnd griff vmsich mit sinen vilen henden / vnd was selen er ergrifft die zerrisset vnd zerdruckt er.
daz sie sorge intfangen hat der sicher selen und ubir die gesunden keine grimheit.
Wan die andern totsúnden, grimmekeit, zorn vnd hassekeit, sint in ir vertriben, wan der geist gottes rastet in dem demůtigen senftmůtigen menschen.
Ain yede tobhait ist aintweders in der verwandlung oder in dem schein der wort. darvmb aus gaͤher grimikait so underspricht der alt sich selbs das er nit gar auß redt.
er ist vber die maß reich vnd so starck [...] / aber eyn Heyde vnnd voller grimmigkeyt / als fast / das er weder Kuͤnig / Fuͤrsten oder Grauen foͤrchten thůt.
2.
›Grausamkeit, Brutalität, Gnaden-, Erbarmungslosigkeit, Rücksichtslosigkeit; Boshaftigkeit, Ungerechtigkeit‹; als Metonym: ›grausame, unrechte Tat, Frevel‹; Belegblock:
Dann weil es ein exceptum Crimen, so ist hie alle Grausamkeit erlaubet / man bedenckt kein Zeitlaͤnge / kein schmertzen / kein andern vmbstand / so gar / daß man nicht Grimmigkeit zu ersinnen weiset. Die Richter meinen [...] allein das Schonen / moͤchte sie beschwehren.
Da der grimmekeit gewar | Onias, [...] wart, | An Antiocho mit der vart | Vloch in Egypten hin.
wie koͤmpts dan / daß in dieser welt solche kaͤlte und hitze ist / darzu beissen und schlagen sich alle creaturen, und ist nichts dan eitel grimmigkeit.
Es war kein winckel in der statt, | Darinn der tyrann nicht verbracht | Sein grimmigkeit, mit gwalt und macht.
nu nement war, wie grosse grymekeit und bosheit es were, das wir an unsern kinden vollebrehtent.
diewil ir sint im zyt der gnaden, e denn da kumpt die grimmikait und scherpfe des jungsten gerichts.
der [herzog von Burgunnen] sich dann [...] durch die vorcht siner macht, sunder durch sin unmenschlich grimkeit, die er [...] mit gewaltigen, ungerechten sachen und ellenden toͤden [...] vollbracht.
Belegblock:
[Dú tier] hant me denne ir rechten sinn, | [...] | Als balde ich
[Jesus]
zů in kam, | Do bettetont sú mich allú an | Und kertent insenftmůtekait | Ir naturlich grimekait. ist daz der wolf sich sicher waiz vor dem menschen, sô læzt er sein grimmichait und eilt niht snell, er trabt gemach über daz velt.