3
geweren,
V.,
zu
1
, nhd.
währen
II ›verbürgen‹ ().
1.
›jm. etw. garantieren, zusichern, versichern; etw. verbürgen, für etw. geradestehen‹; rechtssprachlich spezialisiert: ›die Gewähr, Bürgschaft für etw. übernehmen‹ (dazu sachlich: );
vgl.
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  2, ,  3.
Syntagmen:
jn. / jm. g
. (ohne Obj. d. S.);
etw
. (z. B.
die ere
)
g., jm. nichts / etw
. (z. B.
das dorf / gut
)
g., jm. g., das [...]
/ Hauptsatz,
etw. für etw
. (z. B.
für gold
)
g
.; mit Subj. d. S.:
die schrift etw. g
.
Wortbildungen:
gewerer
1 (a. 1400f.),
1
gewerlich
1.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
178, 4095
(
Magdeb.
1608
):
Jch [Goldtkefer] wils fuͤr Vngrisch Gold geweren / | Das kein Fewr ewig sol verzehren.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Guͦt gewonheit ist alse guͦt so geschreben recht, daz geweret de scriff also.
Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 147, 29
(
md.
,
1589
):
dass etzliche, [...] Kuckus und Bergtheil verkaufen sich anmassen, sonderlich an denen Orten oder Zechen, do verlassene Gebäude sein oder auch do sie ihre Käufer solcher Theil, deren Wirderung, wie sie die ihnen angeben und verkauft, nicht gewären können, dadurch also die Leute betrogen.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
ich gewere uch, ich wil uch kouffen, | da mit
[mit Glaube und Taufe]
dye (dye) grossen werdickeyt, | (dye) uch nue noch nummer wert vorsayt.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
101, 32
(
thür.
,
1474
):
Waz auch Hanß Sleger vorkoufft, vorwechßelt addir vorgebin hat, des sal unde muß yn Peter Wolkensteyn geweren, daz von sin kindern nach von nymande anders daryn nicht geredt werdet.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
15. Jh.
):
Eyn yczlich lyer sal den merken, deme her lyet, das her yn geweren moge. Eynes vornuͤmfftigen lyers darff man wol.
Mitzschke, UB Bürgel (
thür.
,
1356
):
ich vorgenanter Gunther [...] gelobe vor mich unde alle mine erbin sulche guthere dem vorgenanten hern unde sim gotzhus vor aller ansproche zu gewernde.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
182, 15
(
schles.
,
um 1450
):
Wen ich armer man eym walde vor keffen, ich kon nimanden wol gewaren alß eyner gut man em endir.
Goedeke u. a., Liederb. (
Nürnb.
16. Jh.
):
damit soltu dir scheren | aus deinem antliz har und bart. | so wil ich dir geweren, | das ich dir helfen wil davon.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1444
):
obe sú ir ere ie gewartend mit absagen.
Adomatis u. a., J. Murer. Abs.
1461
(
Zürich
1565
):
ir soͤnd herr künig von mir syn gwart | Das ich min lyb min guͦt und eer | üch nüt enzüch.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
und ist ouch nämlichen mit in beredt worden, das si [juden] gewärlichen davor syen, das si als darüber nichtes werben [...] sullen.
Piirainen, Stadtr. Sillein
69a, 35
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
zo ist dy gabe czu recht gegeben vnd iener zol sein gewerer sein an dem guͤte alz do vor gericht ist.
Mitzschke, a. a. O. ;
Helbig, a. a. O.
4, 94, 34
;
2.
›nach einem bestimmten Maß geeicht sein und dadurch ein Maß verbürgen‹.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
das si süllen haben zwen aigen dorfmetzen [...] mit eisnein ringen und kreuzpanten, die da gwern gen Misstlwach.