gestern,
gester,
gestert,
Adv.;
keine erkennbare Zeit- und Raumlagerung.1.
›gestern, zeitlich zwischen vor-, ehegestern
einerseits und heute, heint
andererseits liegend‹; auch ütr.Wortbildungen
gestrig
gestrigs
gesterlich
Belegblock:
Christus ist heute wie gestern.
Jhesus Christus / gestern vnd heute / vnd derselbe auch in ewigkeit.
die tage, die dâ wâren vor sehs tûsent jâren, die sint dem tage hiute als nâhe als der tac, der gester was.
geschæhe daz gester, sô wære ez niuwe, und aber hiute, sô wære ez noch niuwer.
Aber sôgetâne liute wellent schouwen und smacken êwigiu dinc [...], und ir herze vliuget noch in gestern, noch in morgen.
Hesternus gesteryg [...] gisternich – gesterlich.
Alles ist es ein eitelkeit und ein serung der sele, vergenglichkeit, als der gesterig tag.
das ers in allermaß wie es gestert artickelsweiße verantwort darbei bleiben lasse.
Wan gestern umme di sibende stunde lîz en der ritte.
Offt pleybt gestriges krawcz ein pacz | Unten in eim hafen.
wie die pawrn inen ir antwurt uff gesterig der gesandten des ausschuß handlung in schriften zugeschickt [...] hetten.
Ich hab gestert nicht gsehen dich; | Wie gehst du her so schweiferlich?
ich waz selb zehend geswester. | daz ist mir also gester | daz sie alle lebten | und in ern swebten.
so doch tausent iar sein vor den / augen des herren als der tag, / der gester vergangen ist.
Luther, WA ;
Dedekind/Scheidt. Grob.
111, 29
; Skála, Egerer Urgichtenb.
78, 10
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Wiessner, Wittenw. Ring
717
; Voc. inc. teut.
i vr
; 2.
›seit gestern‹.Belegblock:
Wolst in nit heissen kommen rauß? | Wann gester ist sein zeit gleich auß, | Daß er kömb her und las sich hencken.