gespinst
(vereinzelt),
gespunst,
auch
1
gespünne,
das
(meist)/
die
.
›Faserpflanze; Faden; das Spinnen, Spinnarbeit; Webart; Gesponnenes; Gewebe‹; auch ›Schmuck‹; diese im Verhältnis der Metonymie stehenden Bedeutungsnuanzen sind nicht immer voneinander trennbar; als Ütr.: ›Leitfaden; Gefüge, Netz kognitiver oder vom Menschen, auch vom Teufel vollzogener Tätigkeit‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  12,  2, , .
Syntagmen:
das g. beschicken / erdenken
›erfinden‹
/ wirken
;
das g
. (ütr.)
unbegreifenlich sein
;
ernsthaft auf der g. sein, das tuch an dem g. wie sein, an dem g. etw. gelegen sein, aus dem g. ein kleid, kein samet, nichts gutes werden, in g. arbeiten, sich mit dem g. erhalten, jn. zu dem g. ermanen
;
das g. der weisheit, der urteile, das g. des teufels
;
das grobe / feine / kleine /
(ütr.:)
wiedertäuferische g
.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
unde was daz kleine gespens von distelsait, krus unde enge bi ein gefalden, mit eime saume.
Goedeke, Fischart Amadis
100
(
Frankf.
1572
):
der poeten ire kunst, | Die aller weisheit ist ein gespunst.
Ermisch, Freib. Stadtr. Zusatz (
osächs.
,
1468
/
86
):
wywol eynem yderman sein gespunste, wo er wil, zu wirken laßen frey ist.
Ders. u. a., Haush. Vorw.
258, 3
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Man fellet bauholz im abnemen des monden. Beschickt den flax und das gespönste.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
313
(
schles. inseldt.
,
1465
):
do hot Hanis Bargman ÿm aws gedengit dÿ helffte das wenttergetraÿde [...] vnd awch noch von dem gespoͤnste.
Gille u. a., M. Beheim
162, 3
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wie sein deiner urtail gespunst | so unpegreiffenleichen | Und auch dein weg so unpekant.
Ebd.
441, 142
:
reich waz dein wat und dein gespunn, | du wert beschühet mit der mön | und trügt auff einer krone | zwolff sternen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ein tochter die Ernsthafft ist ob der gespunst oder kunckel / die für vnd für spint.
Spillenkorb (der) Darein die weyben jr gespunst lege͂d.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wie das tuoch wær gevar, | [...] | Oder wie es wær an dem gespünn, | Dik oder gar tünn.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ein weit gewirck von grober gesponst.
Kunst gehet fuͤr gespunst.
Adrian, Saelden Hort
2211
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 1161
;