gesiedel,
das
,
auch
der
;
s. auch .
1.
›Ort, wo man sich niederläßt; Gegenstand, auf dem man sitzt; Sitz, Punkt, Ort der Existenz (ütr.)‹.

Belegblock:

Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Uff daz gesidel wunneklich | Waz manig purper herlich | Gelaitt, als es der küng gebott.
Niewöhner, Teichner
464, 1946
(Hs. ˹
moobd.
,
1370
/
80
˺):
unser frow ist auch geczalt | ain gesidel der drivalt.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 487
;
2.
›Thron, thronähnlicher Sitz‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3, (
das
),  3.

Belegblock:

Karnein, Salm. u. Morolf
215, 2
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
die junge hertzogin von irme gesidel uff stunt. | sie ging vor die kunigin stan.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
einn schönn kamnate, darinn was vil schönner frowen. Die keisserin sacz in [ritter] uff ein schönn gesider.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
do daz der chaiser vernam, | ab dem gesidel er do spranc.
3.
phras.:
unter das gesiedel gehen / scheiden
›untergehen (von der Sonne)‹.

Belegblock:

Karnein, Salm. u. Morolf
663, 4
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
da die sunne under den gesiedel schiet, | da kerte er von der strassen.
Ebd.
267, 1
.